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ᐅ Fungizide: Was sind das und wann werden diese eingesetzt? [2022]

Autor: Karl-Tim Ibald

Es handelt sich hierbei um Mittel, welche dazu benötigt werden, Bakterien abzutöten. Die Pilzentwicklung wird durch sie vollständig gestoppt. Anwendung finden sie in der Land- und Forstwirtschaft. Sie sollen die Kulturpflanzen schützen, dienen als Saatgutbeimittel, um damit den Boden zu desinfizieren und kommen auch im Holzschutz vor.

Was sind Fungizide?

Es sind kupferhaltige oder schwefelhaltige Präparate sowie organische Verbindungen, welche synthetisch hergestellt werden. Ihre chemische Struktur sowie auch ihre Wirkung sind unterschiedlich. Mit Fungiziden lassen sich Ertragsverluste mindern, welche je nachdem, um welche Region und Kultur es sich handelt, bis zu 40 Prozent betragen können. Die Pilze können im schlimmsten Fall eine ganze Ernte vernichten. Das führt zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Krankheiten und Hungersnöten in den Ländern, die davon betroffen sind.

Wie wirken Fungizide?

 

  • Es handelt sich um biologische oder chemische Wirkstoffe. Mit ihnen lassen sich Pilzkrankheiten kontrollieren. Der Pilz, welcher für die Krankheit verantwortlich ist, wird dadurch gehemmt oder abgetötet. Ihre Wirkung ist kurativ, protektiv oder eradikativ. Die protektiven dienen dazu, die Sporenkeimung zu verhindern oder dass der Pilz in das Pflanzengewebe eindringen kann. Werden diese angewendet, müssen sie meist öfters eingesetzt werden, um eine Infektion verhindern zu können. Das ist verbunden mit immensen Mengen, die verbraucht werden und hohen Arbeitskosten.

 

  • Die Kurativen sowie Eradikativen werden seit Mitte der 1980-er Jahre eingesetzt. Sdie Kurativen können eine Infektion bereits zu Anfang des Stadiums stoppen. Mit den Eradikativen wird der Pilzbefall auch dann noch erfolgreich bekämpft, wenn es bereits zu Befallsymptomen gekommen ist. Aktuell werden diese nur eingesetzt, um ektoparasitische Pilze, wie beispielsweise den Mehltau zu bekämpfen.

 

Es gibt zahlreiche Arten von Pilzerkrankungen. Pflanzen können dadurch Schaden nehmen. Manche breiten sich schneller aus als andere. In jedem Fall sollten sie so schnell es geht bekämpft werden. Für die verschiedenen Pilzerkrankungen gibt es verschiedene Fungizidarten. Der Befall wird gestoppt und sie wirken nachhaltig. Das Risiko, das Pflanzen befallen werden, lässt sich mit deren Hilfe verringern.

Arten von Fungiziden

Eingesetzt werden können verschiedene Fungizidarten. Es gibt die Kontaktfungizide, die translaminaren und die systemischen. In den chemischen Varianten ist meistens Schwefel enthalten. Die natürlichen Mittelenthalten Rosmarinöl, Neemöl, Jojobaöl oder nützliche Pilze. Pilze können sich an ein Fungizid gewöhnen. Dann kann ein anderes eingesetzt werden, um den Pilz abzutöten, wenn sie gegen das vorherige Mittel resistent geworden sind.

Protektive Fungizide

Werden diese angewendet, geht es darum, dass Pilze gar nicht erst in die Pflanze eindringen können und so dann beginnen zu keimen. Diese Methode ist mit einem immensen Arbeitsaufwand verbunden, da Mehr-Spritzungen nötig sind. Das bedeutet zudem, dass die Kosten in die Höhe steigen. Protektiv ist die Bezeichnung für Schutz. Der Wirkstoff wird demnach vorbeugend eingesetzt. Schwefel- und Kupferprodukte werden meist zur Abtötung eingesetzt. Beide Wirkstoffe sind, sofern sie begrenzt eingesetzt werden, im biologischen Landbau zugelassen.

Kontaktfungizide

Nachdem die Wirkstoffe aufgetragen wurden, bleiben diese auf der Oberfläche der Pflanzen. Sie dringen gar nicht oder kaum in das Gewebe der Pflanzen ein. Die Pflanzenteile, welche damit behandelt wurden, werden von dem Mittel ummantelt und erhalten dadurch einen Schutzmantel. So können keine Schadpilze eindringen. Sie wirken, indem die keimenden Sporen abgetötet werden. Sie müssen demnach als Vorbeugung eingesetzt werden. Krankheitserreger, welche schon ins Pflanzengewebe vorgedrungen sind, erfasst das Gift nicht mehr.

Systemische Fungizide

Sie dringen in das Pflanzengewebe vor. Dort verteilen sie sich mehr oder weniger stark. Krankheitserreger, welche in das Pflanzengewebe bereits eingedrungen sind, können zum Teil noch erfasst werden. So sind der Blatt- sowie der Triebzuwachs vor Schadpilzen besser geschützt als es bei den Kontaktfungiziden der Fall ist. Ihr Transport erfolgt überwiegend nach oben. Deshalb auch der Name teilsystemische.

 

Die Anforderungen, was die Verteilung des Wirkstoffs betrifft, während er aufgesprüht wird, sind geringer, auch was die Witterungsbeständigkeit betrifft. Aufgrund der systemischen Wirkstoffe haben sie spezifische Wirkmechanismen. Wird die Behandlung mehrmals wiederholt, besteht das Risiko, dass die Pilzvariante resistent gegen den Wirkstoff wird.

Blattfungizide

Diese werden oberirdisch auf die Pflanzenteile aufgespritzt oder gestäubt. Sie anzuwenden macht nur dann Sinn, wenn sie schnell, nachdem Befall eingesetzt werden. Die Anwendung muss dann erfolgen, wenn die ersten Zeichen einer Blattdürre zu sehen sind. Eine solche Behandlung kann bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Blüte zeigt, vorgenommen werden. Sollte bis zum Zeitpunkt der Blüte kein Befall zu sehen sein, bringt es nichts, die Wirkstoffe noch einzusetzen.

Strobuline

Es wurden Wirkstoffe aus verschiedenen Waldpilzen isoliert, wie beispielsweise dem Schleimrübling oder den Kiefernzapfen. Diese haben fungizide Eigenschaften. Ihre Wirkung beschränkt sich auf die Mitochondrien des Pilzes. Die Zellatmung wird gehemmt. Der Elektronentransport wird in der mitochondrialen Atmungskette, welches zur Hemmung der Zellatmung führt, unterbrochen. Es gibt nur eine geringe Toxizität für Säugetiere und Pflanzen.

Wie wendet man Fungizide an?

Eingesetzt werden sie in der Landwirtschaft, um Pilzbefall bei den Nutzpflanzen entgegenzuwirken. Zum Einsatz kommen sie aber auch in der Medizin, der Lebensmitteltechnologie sowie im Bautenschutz. Je nach Einsatzgebiet wird zwischen den verschiedenen Arten unterschieden. In der Landwirtschaft kommen Anorganische zum Einsatz, wie beispielsweise Schwefel oder Kupfersulfatlösungen. Diese Wirkstoffe werden zum Teil auch im ökologischen Landbau verwendet, in Form von organischen Fungiziden.

 

Sie bekämpfen die unterschiedlichsten Arten von Pilzstämmen und halten sie in Schach. Das Ziel ist es,  gesundes und gut schmeckendes Gemüse dem Handel zuzuführen. Werden sie sachgerecht angewendet, gehen keine Gefahren von ihnen aus. Die Qualität der Ernte kann nur gesichert werden, indem die Schädlinge gezielt bekämpft werden. Wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit ihnen, damit die Pflanzen nicht resistent gegen die Mittel werden.

 

Unterschieden wird zwischen Bodenfungiziden und Blattfungiziden. Hinzukommen noch Beizmittel. Bei dieser Variante wird eine schützende Fungizidschicht auf das Saatgut aufgetragen, welche zum einen die Pilze, die bereits vorhanden sind, abtötet und zum anderen die abtötende Wirkung auch auf die Pflanzen in der näheren Umgebung überträgt. Ihre Wirkungsweise ist unterschiedlich.

Wo kann man Fungizide kaufen?

Gerade in der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft werden sie eingesetzt. Sollten Pflanzen befallen sein, kann das die gesamte Ernte ruinieren und somit auch die Existenz gefährden. In der Forstwirtschaft gehen Bäume zugrunde, welche wichtig für die Umwelt sind. Werden diese Mittel richtig eingesetzt, dann stellen sie für Mensch und Tiere keine Gefahr dar. Es gibt verschiedene Fungizidarten, für die unterschiedliche Schädlinge. Erhältlich sind Bodenfungizide, Blattfungizide und Beizmittel. Es gibt sie in unterschiedlichen Varianten zu kaufen und sie sind in Baumärkten, Gartencentern oder online erhältlich.

Fazit

Sie sind wichtig, damit Pflanzen nicht von Schädlingen befallen werden und Obst und Gemüse so ungenießbar werden.  Mit dem Einsatz sollte in Maßen umgegangen und nur so viel wie nötig verwendet werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Pflanzen gegen sie resistent werden und sie nicht mehr wirken können, was einen Befall von Schädlingen bedeutet. In Deutschland gibt es Richtlinien, welche Varianten eingesetzt werden dürfen und welche verboten sind. Ihre Wirkungsweise ist unterschiedlich. Manche wirken protektiv, andere kurativ und wieder andere eradikativ.

 

Manche töten die Schadpilze direkt auf der Oberfläche ab und andere können in das Gewebe der Pflanzenvarianten eindringen und bekämpfen den Erreger dort. Daher gibt es Mittel, die vorbeugend eingesetzt werden müssen oder unmittelbar nach dem Befall. Bei anderen reicht es, das Mittel erst dann einzusetzen, wenn der Befall bereits vorliegt und sogar schon Erreger in das Pflanzengewebe eingedrungen sind. Sobald die Pflanzen zu blühen beginnen, ist der Einsatz sinnlos. In jedem Fall werden die Schadpilze abgetötet und der Befall gestoppt. Sie haben eine nachhaltige Wirkung, sodass auch ein neuer Befall eher unwahrscheinlich ist.

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