Der Marderhund ist hierzulande in immer größerer Anzahl vertreten. Einige Leute berichten bereits von regelmäßigen Besuchen in ihren Gärten, die sie gerne so gut wie möglich vermeiden würden. Doch was lässt sich dagegen unternehmen? Und welche Gefahren bestehen durch den Hund? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Artikel.
Wie in der obigen Kurzfassung bereits erwähnt wurde, denkt man bei der Sichtung eines Marderhundes nicht unbedingt direkt an den besten Freund des Menschen. Eine Ähnlichkeit zum Wolf oder typischen Familienhund besteht nämlich eher beim genaueren Hinschauen. Das Tier ist insgesamt 50 bis 60 Zentimeter lang. Hinzu kommt noch eine Schwanzlänge von ungefähr 13 – 18 Zentimetern. Das Rückenfell des Hundes ist entweder braun oder schwarz. An den Flanken weist er eher eine beige-graue Farbe auf.
Wer den Marderhund das erste Mal zu Gesicht bekommt, denkt vermutlich eher an einen etwas zu groß geratenen Waschbär, da das Gesicht des Tieres dem eines Waschbären sehr ähnelt. Dennoch wird diese Verbindung in der Regel auf den zweiten Blick wieder zunichtegemacht – denn mit einer Körperhöhe von ungefähr 20 bis 30 cm kommt die Ähnlichkeit von anderen Tieren der Hundefamilie schon eher ein wenig zum Vorschein.
Im Gegensatz zu manch anderer Tierrasse unterscheiden sich die Jungtiere des Marderhundes nicht in allzu vielen Merkmalen von ihren Eltern. Neben der Größe, die selbstverständlich um einiges kleiner ausfällt, liegt der Unterschied hauptsächlich in der Fellfarbe. Bevor dieses eine Mischung von braun und schwarz annimmt, ist es im ersten Lebensabschnitt des Hundes vollkommen schwarz. In den ersten zwei Wochen nach der Geburt werden die Jungtiere zunächst in einem geschützten Bau großgezogen, bevor sie sich ungefähr ab der dritten Woche hin und wieder zum Spielen nach draußen wagen.
Genau während dieser Zeit verändert sich für gewöhnlich auch die Farbe des Fells, so wie es eben beschrieben wurde. Aus diesem Grund ist es eher selten, dass man junge Marderhunde zu Gesicht bekommen, die komplett schwarzes Fell besitzen.
Auch in den Geräuschen, die die Tiere von sich geben, unterscheiden sie sich von regulären Hunden enorm. Wer bei dem kleinen, flauschigen Tier ein imposantes Bellen vermutet, wird enttäuscht werden. Stattdessen ähneln die Töne viel eher einem winseln oder miauen. Lediglich in Gefahrensituationen kann auch mal ein Knurren vernommen werden – wobei dies hauptsächlich von Muttertieren praktiziert wird.
Wer eine Familie von Marderhunden in seiner Nähe vermutet, aber sich diesbezüglich noch nicht ganz sicher ist, kann sich auf Spurensuche begeben. Hinterlassene Spuren sind häufig ziemlich gleichmäßig und eher weniger schlenkernd. Der Fußabdruck selbst ist für die Größe des Tieres relativ breit und besitzt neben einem Zehenballen auch Abdrücke der Krallen direkt darüber.
Wer sich ein ungefähres Bild ausmalen möchte, kann den Abdruck in etwa mit der Form einer Krone vergleichen. Darüber hinaus lassen sich die Spuren häufig in der Nähe von Wäldern finden. Das liegt unter anderem daran, dass sich Marderhunde für die Aufzucht ihrer Jungen auch gerne einmal an einem vorgefertigten Bau eines Fuchses zu schaffen machen.
Gut möglich, dass Sie im heutigen Artikel das erste Mal von dieser Tierart hören. Marderhunde existieren in der ursprünglichen Wildnis dieses Landes nämlich nicht von Natur aus. Sie gehören zu den sogenannten „invasiven“ Arten – das bedeutet, dass sie hier eingeschleppt wurden und sich aufgrund einer sehr geringen Anzahl natürlicher Fressfeinde rasant verbreiten können. Einzig der Uhu gilt als offizieller Fressfeind in der hierzulande gegebenen Natur – und selbst er bekommt in der Regel ausschließlich Jungtiere zu schnappen.
Hier besteht auch einer der größten Gefahren dieser Tierart. Ein Marderhund verhält sich Menschen gegenüber nicht unbedingt aggressiv, aber wirkt sich negativ auf das natürliche Ökosystem aus. Aufgrund der hohen Anzahl dieser Tierrasse wird die Population anderer Tiere aus bestimmten Regionen unnatürlich schnell vermindert und das System geriet ein wenig aus dem Gleichgewicht. Aus diesem Grund wurde der Hund in den meisten Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen bereits zur Jagd freigegeben.
Auch Marderhunde tragen Parasiten in sich. In dieser Hinsicht ähneln sie sich vor allem den natürlich vorkommenden Füchsen. In einigen Untersuchungen von Tierärzten wurden in den Tieren der Hundefamilie dieselben Bandwürmer festgestellt, wie sie auch bei Füchsen sehr häufig anzutreffen sind. Parasiten dieser Art bringen zwar nicht das Ökosystem durcheinander, können aber dennoch gefährlich werden, wenn sie sich als neuen Wirt ein Haustier oder einen Menschen suchen.
Sie haben einen Marderhund in Ihrem Garten festgestellt und wissen nicht, was Sie tun sollen? Glücklicherweise existieren mehrere Möglichkeiten, die Besuche des ungebetenen Gastes enden zu lassen.
Klingt zu simpel, kann aber funktionieren. Wenn Sie Lavendel in Ihren Garten setzen, kann dessen Duft Wildtiere verschiedener Arten von Ihrem Garten fernhalten.
Der Grund des Besuches ist meist derselbe – Futter. Da Marderhunde auf Bäume klettern können, bedienen sie sich nicht selten an den Früchten, die diese tragen. Als Abwehr dagegen können Sie sogenannte Marderabwehrgürtel an Ihren Bäumen anbringen, welche ein erfolgreiches Klettern verhindern. Mit der Zeit werden die Tiere lernen, dass es bei Ihnen nichts mehr zu holen gibt.
Auch diese Maßnahme kann Ihnen bei einem Wildtierbefall verschiedener Arten helfen. Spezielle Ultraschallgeräte zur Abwehr solcher Tiere stoßen ein Geräusch aus, dass zwar für den Menschen nicht zu hören ist, die lästigen Besucher allerdings dazu bringt, Ihren Garten zu meiden.
Es existieren sehr viele Gerüche, die wilde Tiere davon abhalten können, Ihren Garten zu betreten. Unsere Empfehlung besteht darin, sich den Geruch von Neemöl zunutze zu machen. Hierzu müssen Sie das Öl mit Wasser vermischen und die Mixtur großzügig in Ihrem Garten vergießen. Auf diese Weise müssen Sie nicht viel Geld ausgeben, aber erhalten dennoch ein Top-Ergebnis!
Der Marderhund ist mittlerweile in einer so hohen Anzahl vertreten, dass er bereits ein fester Bestandteil der Wildnis hierzulande ist. Dennoch muss seine Population strengstens beobachtet werden, um die natürlichen Ökosysteme so gut wie möglich im Gleichgewicht halten zu können. Die gute Nachricht ist jedoch, dass das Tier für den Menschen ungefährlich ist. Und selbst, wenn es das ein oder andere Mal den heimischen Garten besucht, gibt es verlässliche Wege, um zukünftige Besuche zu verhindern.