Hygieneschädling – diesen Begriff kann man Wohl oder Übel der Käsefliege zuschreiben. Adulte Fliegen ähneln der sehr bekannten Fruchtfliege. Jedoch überragt die Fliege mit ihren 5 Millimetern Größe diese um einiges.
Sie ist in privaten Haushalten eher weniger ein Problem, sondern findet sich in Molkereien und Käsefabriken. Kurz gesagt: Überall dort, wo Käse und auch Fleisch verarbeitet wird. Denn diese Fliege hat es, wie ihr wissenschaftlicher Name schon hervor bringt, auf das Milcheiweiß Casein fixiert und ist daher überall dort „Zuhause“, wo das Milchprotein auch zugänglich ist.
Die Fliege ist eindeutig ein Hygieneschädling und in Molkereien, Schlachthäusern und in Betrieben zu finden, die Milch verarbeiten. Allerdings wird diese Fliegenart auch in Sardinien dafür genutzt, um einen Schafskäse durch die Entwicklung der Larven im Inneren reifen zu lassen. Diese Käseart nennt sich „Casu marzu“ und ist eine Delikatesse in Sardinien.
Hierzulande sind die Käsefliegen eher dafür verantwortlich, dass entzündliche Prozess im menschlichen Körper ausgelöst werden, wenn die Fliegen die Nahrung, die wir Menschen aufnehmen, befallen haben.
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Die Käsefliegen sind etwas größer als uns bekannte Fruchtfliegen. Sie verfügen über eine Größe von drei bis fünf Millimetern und verfügen über eine schwarze Farbgebung mit gelben Absetzungen an Gesicht und den Beinen.
Käsefliegen zählen zu den Zweiflüglern und sind von April bis Oktober am aktivsten. Diese Fliegenart ist ausgewachsen knapp einen halben Zentimeter groß. Die Weibchen dieser Fliegen legen bis an die 500 Eier dort ab, wo sich deren Larven gut entwickeln können. Drei Wochen später ist eine entwickelte Fliege entstanden, die dann circa 14 Tage Lebensdauer zu erwarten hat, je nach Umgebung und Nahrungsangebot.
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Fliegen, wie diese, bevorzugen Casein und halten sich daher an Orten auf, wo das Milcheiweiß für sie zur Nahrungsaufnahme genutzt werden kann. Hierfür eignen sich Käsereien, Molkereien, Fleisch verarbeitende Betriebe, wie Schlachthäuser, aber auch Geflügelfarmen und sogar Betriebe, die Fisch in Konserven abfüllen können betroffen sein.
Feucht und organische Umgebungen werden genutzt um in den Ablagerungen von Casein die Eier abzulegen. Aus ihnen entwickeln sich dann die Larven, die auch alleine in der Lage sind, sich fortzubewegen. Im Freiland sind diese Fliegen auch anzutreffen, ernähren sich hier aber wie andere Fliegen auch von Exkrementen und Tierkadavern.
In den heimischen Räumlichkeiten ist diese Fliege eher ein Besucher. Aber auch hier gilt: Mangelnde Hygiene also starke Verunreinigungen sind hier als Tor und Tür geeignet, um diese Fliegenart erfolgreich anzulocken.
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Die Käsefliegen können Darmentzündungen und Infekte verursachen. Da sie als Hygieneschädlinge bekannt sind und sich direkt an den Produkten aufhalten, die Konsumenten später auf dem heimischen Teller finden können, ist es ratsam, dass Betriebe, die oben genannte Produkte und Tiere verarbeiten, sich an gewisse Hygienemaßnahmen, spezielle auf diese Fliegenart abgestimmt, halten und diese konsequent umsetzen.
Die Fliegen können sich rasant entwickeln, leben zwar im Schnitt nur 14 Tage, dennoch sind ihre Larven in der Lage durch flexible und schnelle Bewegungen Distanzen von bis zu 10 Millimeter zu überwinden. Zwar ist das erstmal nicht weit, aber wenn bedacht wird, dass diese Art und die Weite der Fortbewegungen auch für „hüpfen“ gilt, dann sollte bei einem Befall rasch gehandelt werden.
Käsefliegen können erfolgreich bekämpft werden, wenn jegliche Verunreinigungen in Lebensmittelbetrieben stets konsequent beseitigt werden. Permanentes Sauberhalten ist hier angeraten. Bei einem starken Befall können durch einen Experten auf diesem Gebiet, beispielsweise einem Schädlingsbekämpfer, nach einer gründlichen und auch erforderlichen Reinigung, Kontaktinsektizide gegen die Larven ausgebracht werden. Verneblung kann gegen die adulten, fliegenden Tiere zum Einsatz kommen.
In Privathaushalten ist es ausreichend, da Käsefliegen hier eher Besucher als Dauergäste sind, seine normale Haushaltshygiene beizubehalten und den Herd des Anlockens, also das von Fachleuten sogenannte Entwicklungssubtrat, gründlich zu beseitigen.
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Hausmittel sind einfach in der Anwendung und können, anders als Insektizide, auch in der Nähe von Kindern oder Haustieren eingesetzt werden. Nelken, Eukalyptus oder Lorbeeröl eignen sich hervorragend um Fliegen aus dem Haus zu vertreiben. Alles, was einen intensiven Geruch hat, wird von den geflügelten Insekten stets gemieden.
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Neben der idealen Vorbeugung die adulten Tiere durch Verneblung an der Ausbreitung zu hindern, ist es ebenfalls möglich, Verunreinigungsherde umfangreich zu beseitigen. Denn in Innenräumen und den angesprochenen Problemstellen, wo diese Fliegen auftreten, legen die Fliegen ihre Maden/Larven an genau diesen verunreinigten Stellen ab.
Wer also vorbeugen will, der sollte die Umgebung immer sauber halten und auf eine strenge Grundhygiene, gerade im Bereich der Lebensmittelverarbeitung achten. Hierzu empfehlen sich spezielle Reiniger oder die Inanspruchnahme professioneller Hilfen.
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Die Käsefliege ist wie jede andere Fliegenart lästig und kann sich schnell zu einer echten Plage entwicklen. Hierbei muss beachtet werden, dass gerade Käsefliegen vermehrt im Bereich der Lebensmittelproduktion vorkommen und somit eine echte Gefahr für den Menschen und die Produkte, die er konsumiert darstellen kann.
Zusätzlich ist diese Fliege als Hygieneschädling gekennzeichnet und stellt daher eine echte Gefahr für die Gesundheit von Menschen dar, da sie zu Magen-Darm-Erkrankungen führen kann. Hausmittel helfen nur bedingt gegen Fliegen und sorgen dafür, dass zumindest zeitweise eine Besserung des Vorkommens eintreten kann. Für starken Befall ist es allerdings angeraten, sich fachmännische Hilfe an die Seite zu holen – hier war dann mit Kontaktinsektiziden gearbeitet und so der Befall eingeschränkt und im besten Fall beendet.