Stallfliegen kennt ein jeder sicherlich. In Ställen oder auch dort, wo sich Stalltiere wie beispielsweise Pferde, Kühe und Rinder aufhalten, ist sie Zuhause und entwickelt sich weiter. Die Überwinterung findet in der Nähe von Wohnhäusern und Wohnungen statt. Auch den Namen „Augenfliege“ hat diese Fliegenart von uns bekommen, da ihre Augen offensichtliche Merkmale von ihr und ihren Artgenossen sind.
Die Fliege ist ein Schädling, der im Bereich der Rinder- und Pferdezucht und deren Haltung auftreten kann. Auch als Wadenstecher bekannt, können sie zu einer lästigen Plage für die Tiere in den Ställen werden.
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Die Augen dieser Fliegenart stechen in rot stark und groß auf den ersten Blick hervor. Ihr runder Körper, der im Muster der von Bienen oder Hummeln ähnelt, ist ebenfalls ein Merkmal dieser Fliegen. Die auffällige Musterung und der Ähnlichkeit zu anderen Fluginsekten sorgt für eine schnelle Identifizierung dieser Fliegenart bei einem Vorkommnis.
Sie erreichen eine Länge von etwa sieben Millimetern und haben einen ausgeprägten Stechrüssel mit langen Tastern an ihrem Kiefer. Der optische Unterschied zur allseits bekannten Stubenfliege liegt hier offensichtlich in der Ruhestellung ihrer Flügel. Diese sind außerhalb des Fluges leicht abgespreizt vom Körper gehalten.
Stallfliegen halten sich vermehrt in ihrer Lieblingsumgebung, den Ställen auf. Dort finden sie durch die Exkremente von Tieren genügend Nahrung für ihre heranwachsenden Larven und Maden, haben ausreichend hohe Luftfeuchtigkeiten und eine gute Temperatur, um sich schnell und unkompliziert fortpflanzen zu können.
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Da Stallfliegen Hygieneschädlinge sind, finden sie sich immer in den Bereichen des Lebens und in diesem Fall der Landwirtschaft, wo Hygiene nicht immer eingehalten werden kann. Hierzu eignen sich Ställe, unsaubere Bereiche von Wohnungen in Wohnhäusern oder auch andere Bereich in der näheren Umgebung von Ställen.
Stallfliegen sind nicht unerheblich, wenn es um die Übertragung von Krankheiten und deren Erreger geht. Hierbei spielen nicht nur Tierkrankheiten eine besonders Rolle. Die Übertragung von Krankheiten wie schwer verlaufenden Tierseuchen, beispielsweise Maul- und Klauenseuche, Salmonellose und Schweinepest kann durch diese Fliegen ebenfalls erfolgen.
Natürlich werden beispielsweise Pferdeställe durch Ausmisten sauber gehalten. Allerdings reichen schon leichte Benetzungen von Exkrementen von Pferden an organischem Material, wie Stroh oder Heu aus, um der Fliege einen guten Raum zur Fortpflanzung zu schaffen.
Nicht nur schädlich, sondern auch lästig sind diese Tiere. Sie verfügen über Stechwerkzeugen und saugen das Blut von Mensch und Tier, um sich damit zu sättigen. Anders als bei Bremsen saugen hier beide Geschlechter Blut und das bevorzugt an Beinen und Armen, was für Tiere nicht nur lästig werden kann. Erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen, wie Minderung der Milchleistung bei Rindern und Kühen oder Gewichtsverlusten bei allen Tieren können die Folge solcher störenden Bisse sein.
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Es gibt beim Bekämpfen dieser Fliegenart verschiedene Methoden. Chemische Schädlingsbekämpfung, biologische Methoden sowie präventive Maßnahmen können hierbei stets zum Erfolg führen. Hierfür ist es wichtig zu wissen, ob ein echter Befall vorhanden ist, wie dieser Befall gemindert werden und nachhaltig beseitigt werden kann.
Dafür ist es wichtig, Brutplätze zu identifizieren und deren Entfernung zu den Lebensräumen von Mensch und Tier herauszufinden. So kann abgesteckt werden, wo und wie viele Maßnahmen bei der Bekämpfung getroffene werden sollten.
Eine ausreichende und umfangreiche Reinigung der Brutplätze und eine geschlossene Lagerung von Essen und Futtermitteln ist zusätzliche anzuraten. Aber auch chemische respektive biologische Bekämpfungsmittel sind ein möglicher Ausweg aus dem Stallfliegen-Befall. Hierzu ist es wichtig zu wissen, dass der Wirkstoff „Pyrethrum“ enthalten sein muss, um langfristig erfolgreich behandeln. Auch die Hinweise der Hersteller sind hier strengstens zu Befolgen um keinen gesundheitlichen Schaden davon zu tragen.
In manchen Fällen helfen allerdings nur noch Menschen mit der entsprechenden Expertise und ein Schädlingsbekämpfer muss her. Dieser weiß genau, was und wie zu tun ist und hält sich ebenfalls an gesetzliche Vorgaben und Richtlinien. Hierfür einfach auf die Qualifikation schauen und ein unverbindliches Vorgespräch führen.
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Natürlich ist es auch möglich mit günstigen Mitteln und Maßnahmen diese Fliegen aus Ställen und Häusern fernzuhalten oder zumindest deren Vorkommen stark einzuschränken. Einfachstes Hausmittel für Ställe ist in diesem Fall: Durchzug. Eine Durchlüftung und das bestenfalls dauerhaft, gerade in den Sommermonaten, ermöglicht es den Fliegen den Weg nach draußen schnell wieder zu finden.
Hygienische Verhältnisse im Haushalt und im Stall, soweit möglich, sind ebenfalls erfolgsversprechende Möglichkeiten sich der Stallfliege schnell entledigen zu können. Ebenso wie UV-Fallen, die nur in Innenräumen angewendet werden dürfen, um andere nützliche Insekten nicht zu töten, sind ein probates Mittel, den Stallfliegen entschieden entgegen treten zu können.
Was lange währt – Leimstreifen. Die gelben und unappetitlich aussehenden Klebestreifen, die von der Decke hängen. Meistens im Bereich von Türen und Fenstern angebracht sind nicht ohne Grund neben Fliegengittern, eines der häufigsten Produkte, um lästige Fliegen zu bekämpfen. Wenige Euros im normalen Einzelhandel, aufhängen, regelmäßig wechseln, fertig. Durch die Lockstoffe im Klebeband setzen sich die Fliegen auf dem auffällig gelben Klebefallen ab und werden am weiterfliegen gehindert.
Die Larven und somit den Nachwuchs dieser Fliegenart zu bekämpfen ist äußerst sinnvoll. Allerdings ist es hier, wie vorab schon erwähnt, immer erst einmal wichtig, die möglichen Brutplätze ausfindig zu machen. Dann kann entsprechend gehandelt werden. In Bereichen von Ställen sollten Sie allerdings nicht willkürlich Mittel zur Bekämpfung einsetzen. Auch hier ist wieder der Rat eines Fachmanns angeraten, um die Stall- oder Haustiere nicht zu gefährden.
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Die Stallfliege ist nicht nur ein lästiger „Besucher“ in Ställen und deren unmittelbaren Umgebung. Auch geht von diesem Tier eine nicht unerhebliche Möglichkeit der Übertragung von Krankheiten und Krankheitserregern von gewöhnlichen bis schwer verlaufenden Tierkrankheiten aus. Aber auch uns Menschen kann nach einem Stich eine Infektion und krankheitsbedingte Symptome treffen.
Hygienische Maßnahmen und eine Grundhygiene, wie auch das Verschließen von Nahrungs- und Futtermitteln sind erste erfolgsversprechende Dinge, die jeder einfach und ohne Kosten umsetzen kann. Bei einem richtigen Befall helfen dann nur noch chemische Mittel oder sogar der Einsatz professioneller Schädlingsbekämpfer, um dem Problem Herr werden zu können.