Die argentinische Ameise ist im Insektenreich das Äquivalent zum Römischem Reich. Sie bilden sogenannte Superkolonien und haben sich von ihrer Heimat in Südamerika bis fast über den gesamten Globus ausgebreitet. Sie bergen allerdings auch Risiken in Gebieten, in die sie eingeschleppt wurde. Die Insekten können unter anderem das Öko-System durcheinanderbringen.
Die ursprüngliche Heimat der Ameise liegt in den Ländern Südamerikas. Man geht davon aus, dass die Ameise in den 1890er Jahren erstmals nach Südeuropa verschleppt wurde. Von den großen Küstenstädten Südeuropas verbreitete sich die Ameise insbesondere in anthropogenen Gebiete aus.
Einzig die klimatischen Bedingungen in einigen Gebieten haben die Ausbreitung der Ameise bremsen können. In naher Zukunft wird man auch die Auswirkungen der globalen Erderwärmung auf die Insekten sehen, denn diese könnten die Verbreitung begünstigen.
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Wenn es etwas gibt, was man unbedingt über diese Art der Ameise wissen sollte, dann ist es, dass sie die größten Kolonien auf der Welt bildet. Diese werden Superkolonien genannt. Ein Merkmal von diesen Kolonien ist, dass sie sich über riesige Gebiete erstreckt. Die größte bekannte Superkolonie, laut dem Stand von 2007, reicht von der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens. Ungefähr 6.000 Kilometer.
Paradoxerweise betrifft das nur argentinischen Ameisen, die nicht in Südamerika leben. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kolonien in Südamerika monogyn leben, das heißt pro Kolonie gibt es eine Königin. Da die Kolonien sich auch untereinander bekämpfen, ist auch die Voraussetzung für eine Superkolonie nicht gegeben. In Lebensräumen wie Europa, also überall dort wo die argentinische Ameise eingeschleppt wurde, bilden sich die Superkolonien aus mehreren Nestern (Polydom) und haben dementsprechend mehrere Königinnen und sind somit Polygyn.
Der Erklärung hinter den Superkolonien, liegt im sogenannten Gründereffekt. Bezogen auf die argentinische Ameise bedeutet das, dass die eingeschleppten Ameisen aus Europa alle von der gleichen eingewanderten Kolonie ab. Die Ameisen sehen sich damit als eine große Kolonie und bekämpfen sich nicht untereinander. So sind sie in der Lage, die Superkolonien mit mehreren Königinnen zu gründen.
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Der Lebensraum der argentinischen Ameise in Südamerika ist ein tropischer und subtropischer Wald. In Europa präferieren die Ameisen landwirtschaftliche Gebiete, Gärten und verschiedene weitere vom Menschen beeinflusste Habitate bevorzugt. Aber auch im vom Menschen unberührten Gebieten kann man sie antreffen. Unter anderem Eichen- und Kiefernwälder.
Die Ameise zu erkennen ist nicht so schwer – vorausgesetzt Sie wissen, woaruf Sie achten müssen. Die Ameisen sind hellbraun. Sie sind sogenannte “Allesfresser”. Sie ernähren sich unter anderem durch Insekten, Nektar, Aas und Honigtau. Die Bezahnung der Ameisen ist sehr unregelmäßig. Über dem Kaurand verteilt sind etwa fünf bis sechs größere Zähne. In den Zwischenräumen sind es etwa elf bis fünfzehn, deutlich kleinere Zähne. In Südamerika, der ursprünglichen Heimat der Ameisen, verhindern andere in Südamerika heimische und konkurrenzstarke Ameisenarten die Ausbreitung der argentinischen.
Die Arbeiter sind zwischen 2,1 bis 3 Millimeter lang. Die Königinnen sind mit 4,5 bis 4,9 Millimeter deutlich größer. Wie Eingangs im Beitrag erwähnt, leben die Kolonien in den eingeschleppten Ländern Polygon. Selbst wenn eine Königin mal sterben sollte, ist die Ameisenkolonie damit nicht dem Untergang geweiht, denn sie haben pro Kolonie ungefähr zehn bis fünfzehn Königinnen.
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Sie fragen sich vielleicht zurecht, wieso sollte mich die Ameise stören, die ist doch ungefährlich für den Menschen. Das stimmt, für den Menschen ist die Ameise keine Gefahr, denn sie kann weder Stechen oder beißen. Doch wenn Sie einen Garten besitzen, könnte es zu einem Problem kommen. Durch die schnelle Vermehrung sind die Ameisen eine Gefahr für Ihren Garten. Die Ameisen bauen ihre Nester nämlich unter der Erde.
Das Problem dabei liegt darin begründet, dass die Ameisen diese Nester ungefähr einen halben Meter unter der Erde bauen. Dies kann zu Schäden an den Wurzeln von den Pflanzen in Ihrem Garten sorgen. Äußerlich macht sich das in Ihrem Garten mit bräunlichen Stellen auf dem Rasen bemerkbar. Wir können also festhalten, dass die südamerikanischen Ameisen für verminderte Bodenqualität in Ihrem Garten sorgen können.
Ein Grund für die Bekämpfung der Ameise liegt an der Aggressivität, die sie gegenüber anderen Ameisen empfinden. Sie sind angriffslustig und dies resultiert im Töten fremder Ameisen. Diese Säuberung einheimischer Ameisenarten wird strategisch angegangen. Die Ameise geht dabei in zwei Schritten vor.
Im ersten wird ein Großteil der einheimischen Art vernichtet. Im zweiten Schritt folgt wird die Nahrung der einheimischen Art weggegessen. So wird die einheimische Art langfristig verdrängt. Der Vorgang ist nicht nur schlecht für die Ameisen, es betrifft auch die Flora und Fauna. Denn durch diese Vorgehensweise wird das aufeinander abgestimmte Öko-System gestört.
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Eine spezifische Bekämpfung dieser Art der Ameise ist sehr schwer. Sie ist eine sehr hartnäckige und widerspenstige Art der Ameisen. Dadurch ist sie nur schwer zu vertreiben. Forschen vermuten, dass man die Ameisen durch Pheromonfallen vertreiben könnte. Doch gibt es dazu noch keine sicheren Ergebnisse.
Chemische Mittel zur Bekämpfung von Ameisen gibt es auf dem Markt zur Genüge. Laut der belgischen Verbraucherzeitschrift Test-Achats, ist die effektivste Methode eine Ameisenplage loszuwerden die sogenannte FourMier Pushbox. Das Gift wird von den Ameisen als Futter in das Nest gebracht. Es tötet die Ameisen gezielt und schnell. Für den Menschen ist die Box ungefährlich.
Wenn Sie vermuten, dass die Ameisen bei Ihnen in der Wohnung sind, so empfehlen Experten, die ungebetenen Gäste mit stark duftenden Kräutern, wie zum Beispiel Lavendelöl, Wacholderblätter und Farnkraut, zu verjagen. Bei dieser Methode werden die Kräuter auf die Ameisenstraße verteilt. Durch die starken Gerüche wird der Orientierungssinn der Ameisen gestört. Als Alternative zu den Kräutern würden auch Zitronenschalen, Zimtpulver oder Essig funktionieren.
Eine für die Ameisen sehr brutale Methode und für Sie eine sichere ist es, eine Backpulver-Zuckermischung in der Nähe der Ameisen auszulegen. Durch den Zucker werden die Insekten angelockt und der Verzehr der Mischung führt zu einem Aufblähen des Magens. Diese Reaktion tötet die Ameisen effizient.
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Die argentinische Ameise ist auf dem gesamten Globus seit über 100 Jahren auf dem Vormarsch. Es ist faszinierend, wie weit sie sich verbreiten haben. Die Superkolonien sind ein einzigartiges Phänomen. Das Insekt ist interessant und faszinierend, aber nur so lange man die Ameise nicht im eigenen Garten oder zu Hause findet. Falls dem doch so sein sollte, haben wir für Sie einige Methoden recherchiert, womit Sie die kleinen Krabbler effizient loswerden können.