Biber sind interessante Tiere. In der Natur und in der Regel sind sie friedliebend und gesellig. Allerdings kann eine Vielzahl von Bibern zur schädlichen Plage werden. Hier gilt es den potenziellen oder schon verursachten Schaden für Sie so gering wie möglich zu halten. Wie Sie die Biber vertreiben können und wie die Möglichkeiten hierfür sind, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Biber zählen zu den größten Nagetier Deutschlands und sind an sich bemerkenswerte Artgenossen. Sie sind Säugetiere und gehören zur Gattung der Nagetiere. Ein typisches Merkmal sind ihre Schneidezähne. Diese scharfen und starken Schneidezähne nutzen sie um Bäume abzunagen.
Mithilfe Ihrer optisch auffälligen Zähne fällen sie spielend leicht ganze Bäume. Auch ihr kellenförmiger Schwanz, der sich ebenso „Kelle“ nennt, erweist sich für den Biber als nützliches aber auch soziales Instrument. Biber nutzen die Kelle als Zeichen ihrer Freude oder aktiv bei der Aufzucht der Jungtiere. Zudem ist es ein eindeutiges Erkennungsmerkmal, welches den Biber von anderen Nagern abhebt.
Biber sind im Allgemeinen freundliche, gesellige und friedliche Tiere. Durch ihr empfindliches Gehör meiden sie laute und lärmende Umgebungen und suchen den Schutz ruhiger Orte, wie beispielsweise Wälder.
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Biber sind Nager und somit können sie schnell mit anderen Tieren dieser Gattung verwechselt werden. Die besonderen Merkmale eines Bibers unterscheiden sich optisch allerdings deutlich von denen anderer Nagetiere.
Durch den leicht bepelzten Körperbau, die großen Schneidezähne und die Schwimmhäute zwischen den Zehen und
Der Schwanz eines Bibers bildet eine Tropfenform. Der Schwanz einer Ratte ist hingegen lang und dünn. Bisonratten sind größenähnlich dem Biber ähnlich, unterscheiden sich bei genauem Hinsehen jedoch deutlich mit ihrem „Stummelschwanz“ von der Kelle eines Bibers. Die Farbgebung schwarz bis braun über dunkelblau hinweg prägt den Schwanz eines Bibers.
Biber sind die größten Nagetiere hierzulande. Das macht sich auch im Größenvergleich mit einer Ratte bemerkbar. Denn ein ausgewachsener Biber kann eine Gesamtkörperlänge von bis zu 1,30 Meter aufweisen und ist damit unübersehbar größer als seine Artgenossen im Bereich der Nager.
Da Biber gute Schwimmer und Taucher sind, sind sie vermehrt in Seen, Teichen, Flüssen oder in Ufernähe zu finden. Hier bauen Sie Ihre Biberbauten und nutzen dafür Gestrüpp, Baumstämme und Äste.
Normalerweise befinden sich Biber außerhalb von bewohnten Gebieten. Dann leben sie einvernehmlich mit der Natur. Sie leben an tiefen Flüssen, in Teichen und in Seen. Allerdings kann es auch vorkommen, dass sich die wendigen und emsigen Nager in der Nähe von Wegen und belebten Ufern aufhalten.
Hier können sie eine Gefahr darstellen – nicht nur für andere Tiere und uns Menschen. Beim Bauen von Biberbauten in Ufernähe können die Wege, die sich in unmittelbarer Nähe zum Biberbau befinden, schnell nachgeben und es kann zu Einstürzen kommen.
Durch den tiefen Eingang, der nur durchs Tauchen erreicht werden kann, schützen sie sich und ihre Familie vor Fressfeinden und sichern den Eingang zu ihrem Zuhause ab. Die Vermehrung von Baumaterial fürs Biber-Heim erfolgt durch das Abnagen von Rinden oder das Knabbern an Bäumen. Hierbei können aber erhebliche Schäden an der unmittelbaren Umgebung entstehen.
Daher ist es ratsam, wenn Biber und deren Spuren sichtbar werden, geeignete Instanzen zu informieren. Förster und Fachkundige wissen, was zu tun ist und werden die erforderlichen Maßnahmen schnell und zum Schutz der Bevölkerung in die Tat umsetzen – durch Sperren von Wegen beispielsweise.
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Erkennen Sie Sägespäne unter einem Baum? Dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass Biber in der Nähe ihren Bau errichtet haben. Sichtbar wird das außerdem durch einen sauber und präzise aufgetürmten Haufen von Ästen und Baumstämmen. Auch entrindete Bäume sind ein Indiz dafür und lassen auf ein Vorkommen schließen.
Da Biber dichte Wälder meiden, da ihnen dort zu ihrem Eingang der Überblick fehlt, mieten Sie sich gerne an Fluss- und Seeufern ein. Hierbei entstehen allerdings Gefahren für Menschen und andere Tiere. Biber sind in der Regel friedlich, können aber auch durch ihre scharfen Zähne auch zur Gefahr werden – vor allem wenn sie sich bedroht oder gestört fühlen.
Das Vertreiben, wie bei anderen Nagern, ist bei Bibern eher weniger möglich. Biber verfügen nicht nur über ein kleines Loch im Garten, sondern bauen sich meterhohe „Heime“, um sich und ihre Familie zu beherbergen.
Von einer einfachen Vertreibung zu sprechen wäre also ungünstig. Ein Arrangement mit den Nagern und den aktiven Schutz umliegender Pflanzen- und Baumbestände ist daher ratsamer.
Wer weiß, wo sich Biber aufhalten und die richtige Aufklärung über die Tiere können helfen, Mensch und Tier im Umgang mit dem Tier sensibler zu machen. Bekämpfen, mit humanen Mitteln, sollte man die Nagetiere allerdings schon, denn sie können nicht nur finanziellen Schaden anrichten.
Biber sind die Baumfäller der Natur und können daher bei Menschen, die beruflich und finanziell von der Natur leben, schnell problematisch werden. Obstbäume oder Fischteiche können durch die Ansiedlung eines Bibers enormen Schaden nehmen.
Teiche werden zerstört, Wasser fließt ab. Das kann enorme Probleme verursachen, wenn dadurch Tierbestand wie Fische und andere Lebewesen, die ihren Lebensraum im Wasser haben, sterben oder leiden. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen können Biber zerstören, indem sie auf den Feldern nach Getreidefrüchten suchen.
Das Verhalten der Biber kann auch finanziellen Schaden verursachen. Gerade dort, wo Menschen mit dem Werkstoff Holz ihren Lebensunterhalt bestreiten, kann es mit einer Biberfamilie in der Nähe schwierig werden. Normalerweise sollte man sich mit den Nagern arrangieren und das umliegende Gelände schützen, Warnschilder aufstellen und Aufklärung betreiben, damit Gefahrensituationen, wie Bisse, ausgeschlossen werden können. Aber was ist, wenn die Schäden sehr schwerwiegend sind?
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Dann wird es Zeit den Biber loszuwerden. Hierbei sprechen wir nicht von Fangen oder Töten. Das dürfen nur fachkundige Experten und es bedarf einer vorherigen amtlichen Anordnung. Aber es gibt geeignete Maßnahmen, um die Schädigung der Umwelt abzuwenden.
Eine biologische Alternative zur chemischen Schädlingsbekämpfung ist immer ratsam, wenn es um den Einsatz in der freien Natur geht. Chemische Vertreibung ist eher kontraproduktiv. Zudem stehen Biber unter Artenschutz und chemische Mittel dürfen nicht einfach so von Jedem in der Umwelt angewandt werden.
Dennoch gibt es gut geeignete Maßnahmen, die Biber vertreiben und umliegende Pflanzen- und Holzareale aktiv schützen können.
Der Einsatz von Drahtgittern, um die Höhlen der Biber zu schließen, ist kostengünstig und gleichzeitig sinnvoll. Biber untertunneln das Erdreich und verändern dadurch Zu- oder Abläufe, was das Leben der Tiere in den Gewässern schädigen kann.
Einfacher Draht, der um den unteren Stamm von Obstbäumen oder Nutzstämmen gewickelt wird, kann Abhilfe schaffen und es dem Biber erschweren.
Biber sind grundsätzlich davon abgeneigt lange Strecken zu laufen. Feldbesitzer und -bewirtschafter sollten daher also von vornherein bei der Anlage von Nutzfläche, Fischteich oder Futterareal darauf achten, dass längere Distanzen zwischen Gewässern und den Flächen eingehalten werden.
Auch niedrig gespannte Elektrozäune können Biber aktiv von gewünschtem Gelände Fernhalten und somit Pflanzen und Bestand von Nutzholz schonen und schützen
Am besten hilft aber tatsächlich schon bei der Planung Vorkommen von Tieren in der Umgebung abzuklären, empfiehlt sich generell, damit es im Nachhinein keine bösen Überraschungen geben kann.
Kleine Tricks, um es den Bibern zu erschweren gibt es auch im Bereich von Hausmitteln.
Beides sind für die Natur völlig unbedenkliche Mittel, verfügen aber durch ihre Beschaffenheit und ihre gute Haftung über eine gute Wirkung im Schutz gegen Biber. Intensive Gerüche halten Biber vom Nagen ab und eignen sich somit gut gegen Biber-Biss. Sie werden einfach auf den unteren Bereich der Rinde aufgetragen.
Chili-Öl sollte allerdings nicht in Wohngebieten angewendet werden, da es ein Lockstoff für Wildschweine ist. Das wiederum wäre wieder kontraproduktiv und würde Schaden an Nutzflächen nur vermehren und verstärken, statt sie zu verhindern.
Der Markt hält gewisse Geräte bereit, die durch eine bestimmte Technik Wildschäden an Bäumen auf sanfte Art verhindern können. Sie werden unproblematisch und mit Akku betrieben und sind auf keine externe Stromquelle bei ihrem Einsatz angewiesen.
Biber mögen die Geräusche einer PET-Flasche nicht und statt teurerer Drahgitter können diese Plastiksünden noch eine sinnvolle Aufgabe übernehmen. Füllen Sie eine PET-Flasche mit Sand und positionieren Sie diese als optische Grenze fest eingesteckt im flachen Gewässer. Der Biber wird diese „Grundstücksgrenze“ nicht überqueren.
Die Vertreibung von Bibern ist nur bei Hausmitteln eine probate Methode. Andere Mittel müssen vorher von fachkundiger Seite abgeklärt werden, da bei nicht durchdachtem Einsatz schnell Schäden an Mensch, Tier und Umwelt entstehen können.
Das Fangen von Bibern oder gar deren Tötung sind untersagt, da die Tiere dem Naturschutz unterstehen. Sollten Sie aber Biber gesichtet haben und eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben festgestellt haben, beispielsweise durch instabile Bäume, holen Sie sich einen fachkundigen Experten an Ihre Seite.
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Biber sind an sich keine gefährlichen Tiere. Sie leben im gewöhnlichen Fall im Einklang mit Menschen und Umfeld. Durch deren Schäden an Wasserwegen und Umwelt können allerdings potenzielle Gefahren entstehen.
Eine vorherige Planung vor Anlage von Nutzflächen ist daher sinnvoll und angeraten, damit Schäden erst gar nicht entstehen können. Sind sie doch entstanden? Dann sind Hausmittel und legale Vertreibungsmethoden angebracht. Allerdings dürfen beim Vertreiben von Bibern die Tiere nicht geschädigt werden, da diese Nager unter Naturschutz stehen.