Sehr gefürchtet in den heimischen Gärten ist der unbeliebte Weidenbohrer. Nicht nur, dass sie für Pilzinfektionen verantwortlich sind, sie können sogar ganze Baumbestände vernichten. Auch wenn sie recht hübsch aussehen, können diese in Ihrem Garten recht gefährlich werden. Wie Sie effektiv Weidenbohrer bekämpfen können, erfahren Sie an dieser Stelle. Wir zeigen Ihnen auch, wie Sie sich bereits im Vorfeld dagegen schützen können.
Weidenbohrer befallen meist schwache Bäume und können diese zum Absterben bringen. Der Nachtfalter, dessen Raupen die Bäume befallen, ist recht einfach zu erkennen, aber nicht einfach zu bekämpfen. Wir möchten Ihnen im folgenden Artikel zeigen, wie Sie Weidenbohrer bekämpfen können und was dieser für einen Schaden anrichten kann. Wichtig zu wissen ist also:
Chemische Mittel zum Bekämpfen erhalten Sie übrigens nicht, da diese bei uns verboten sind. Sie können nur auf ein natürliches Mittel zurückgreifen. Das ist ebenso effektiv und schützt die Umwelt.
Der Weidenbohrer, auch Cossus Cossus genannt, stammt aus der Familie der Holzbohrer und ist ein Nachtfalter. Mit einer Flügelspannweite von etwa 9 cm, ist er einer der größten Kopfschmetterlinge. Da die Raupen nachtaktiv sind und sich tagsüber verstecken, sind sie nur schwer erkennbar. Die Junglarven bohren löcher in die Rinden der Bäume und ziehen dort ein.
Verlieren die Bäume an Vitalität, sollten sie diese nach ovalen Fraßgängen untersuchen. Erkennbar ist bei einem Befall auch ein ein rötliches Bohrmehl, welches nach außen durch die Rindenöffnung gedrückt wird. Zudem kommt es vor, dass Sie einen Holz-Essig-Geruch wahrnehmen können, sobald Sie sich in der nähe eines befallenen Baumes aufhalten. Sollten Sie dies bemerken, gilt es schnell zu handeln.
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Im Gegensatz zum Weidenbohrer, sind die Raupen des großen Pappelbocks eher rund. Der Esskastanienbohrer ist dabei seltener auf Weiden zu finden und findet sich meist auf einem Geäst mit einem maximalen Durchmesser von 10 cm.
Der asiatische Laubholzbockkäfer hingegen zählt zu den gefährlichsten Schädlingen unter den Holzfressern. Den Unterschied erkennen Sie an den Bohrlöchern. Im Gegensatz zum Weidenbohrer sind die Bohrspäne in den Gängen sehr grob. Zudem besitzt die Raupe keine Beine. Ein solcher Befall muss zudem dem Natur- und Grünflächenamt gemeldet werden.
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Leider können die Weidenbohrer nur nur dann erfolgreich bekämpft werden, wenn sich die Raupen oder Eier an der Oberfläche befinden. In erster Linie finden Sie die Weidenbohrer an Weiden. Allerdings ist die gefräßige Raupe auch zum Beispiel an Pappeln zu finden. Sollten Sie einen Befall erkennen können ist es ratsam schnell zu reagieren, da sie sich recht schnell vermehren.
Um den Weidenbohrer bekämpfen zu können, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Bewährt hat sich unter anderem die manuelle Methode mit einem Draht. Wenn Ihnen das zu unangenehm ist, können Sie auch eine Quassia-Seifenbrühe verwenden. Auf jeden Fall sollten Sie aber die befallenen Pflanzenabschnitte erst einmal zurückschneiden.
Achten Sie darauf, dass Sie die Bäume in Ihrem Garten regelmäßig zurückschneiden. Befindet sich das Laub nahe am Stamm, kann es nach einem Regen nur schlecht wieder trocknen. Dadurch können ebenfalls Pilze entstehen. Dadurch werden Ihre Bäume geschwächt und haben dem Weidenbohrer nichts entgegenzusetzen. Aus diesem Grund sollten Sie in regelmäßigen Abständen das Blätterwerk auslichten.
Bäume, die vom Weidenbohrer befallen sind, können komplett vernichtet werden. Sollten Sie also einen Befall bemerken, gilt es schnell zu handeln. Am einfachsten ist es nämlich, wenn die Larven noch nicht voll entwickelt sind. Da die Weidenbohrer auch auf benachbarte Baumarten übergreifen können, kann bei einem Befall ein ganzer Bestand vernichtet werden.
Zwar gibt es chemische Mittel, mit denen Sie den Weidenbohrer bekämpfen können, allerdings sind diese nicht bei uns zugelassen. Das bedeutet, dass Sie entweder selbst aktiv dagegen vorgehen oder ein biologisches Mittel verwenden.
Wichtig ist es, dass Sie die befallenen Bäume auch zurückschneiden. Auch die Rinde die von einem Befall betroffen ist, sollten Sie entfernen. Dies können Sie entweder mit einem scharfen Messer oder einer Motorsäge erledigen. Alle Teile die Sie entfernt haben werden anschließend entweder verbrannt oder in einem verschlossenem Behälter entsorgt. Auf diese Weise können Sie sicher gehen, dass der Schädling nicht den Weg in Ihren Garten zurückfindet.
Auch wenn es am Anfang etwas brutal klingt, können Sie den Weidenbohrer mit einem Draht bekämpfen. Sicherlich ist diese Methode etwas gewöhnungsbedürftig, dafür aber recht effektiv. Verwenden Sie einen langen Draht, um damit in die Bohrlöcher zu gelangen. Mit etwas Glück können Sie auf diese Weise den Weidenbohrer aufspießen und so herausziehen. Diese Art ist aber sehr aufwendig und Sie werden wahrscheinlich nicht alle Larven erwischen.
In Apotheken erhalten Sie erhalten Sie den Wirkstoff Quassin, den man im Quassiaholz findet. Hiermit setzen Sie eine Jauche an. In einem großen Topf geben Sie 2 Liter Wasser und etwa Gramm Quassiaholz. Lassen Sie die Mischung anschließend für 24 Stunden ziehen und kochen es anschließend für eine Stunde auf. Anschließend sieben Sie das Holz ab.
Fügen Sie im nächsten Schritt noch 250 Gramm Schmierseife hinzu. Verdünnen können Sie die Mischung mit einem Verhältnis von 1:5. Sprühen Sie die Jauche von Frühjahr bis Herbst regelmäßig auf die befallenen Bäume auf und lassen Sie es 2bis 3 Tage einwirken. Anschließend mit klarem Wasser einfach abspülen.
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Auf die oben genannte Weise können Sie auch erfolgreich die Weidenbohrer Larven bekämpfen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie durch die Mischung auch das Pflanzenwachstum anregen. Allerdings sollten Sie trotzdem sparsam vorgehen, da hiermit nicht nur die Schädlinge bekämpft werden, sondern das „Gift“ auch für Nützlinge schädlich ist.
Wie Sie erkennen können, ist es nicht ganz einfach einen Weidenbohrer zu bekämpfen. Sollten Sie einen Befall bemerken, müssen Sie schnell handeln, damit der Schädling sich nicht weiter verbreitet. Es bieten sich nur biologische Mittel gegen den Schädling an und Sie benötigen ein wenig Geduld. Dafür werden Sie am Ende mit einem gesunden Baumbestand belohnt.