Der Name ‘Speichermotte’ mag viele, besonders Jüngere, etwas verwirren. Hat das Tier etwas mit dem Computer zu tun? Verhindert es das Abspeichern oder Ähnliches? Was ist denn eine Motte? Gehört die nicht in den Kleiderschrank?
Die Erklärung ist einfach. ‘Speichern’ bedeutet nicht nur, etwas am Computer sichern. Ursprünglich bedeutet das Wort, Lebensmittel, möglichst sicher/ über den Winter, aufzubewahren. Bevor es Supermärkte und Kühlschränke für jedermann gab, wurden Lebensmittel im Speicher aufbewahrt. Das ist ein besonderer Raum, der schattig bis dunkel, trocken und kühl ist. In manchen Betriebszweigen spielen Speicher noch immer eine wichtige Rolle.
Dort kommt auch die Speichermotte vor. Aber auch in Vorratsschränken in Haushalten kann sie sich wohlfühlen. Wo und unter welchen Umständen soll in den nächsten Abschnitten herausgearbeitet werden.
Auch wenn ihre Erscheinung recht farblos ist, gehören Speichermotten zu den Schmetterlingen. Dagegen ist der Begriff ‘Motte’ irreführend, denn die Speichermotte gehört zu den Zünslern. Im Haushalt kommen entweder Kleidermotten, die zu den echten Motten gehören, oder Lebensmittelmotten, die zu den Zünslern gehören, vor. In privaten Haushalten sind beide Schmetterlingsarten relativ selten und können leicht bekämpft werden.
Speichermotten oder generell Lebensmittelmotten von Kleidermotten zu unterscheiden, ist einfach. Wie die Namen schon verraten, brauchen Kleidermotten für die Eiablage Kleider. Und dabei vor allem Kleider aus tierischem Ursprung oder höchstens hundert Prozent Baumwolle. Synthetische Fasern sind ungeeignet.
Lebensmittelmotten brauchen für die Eiablage Lebensmittel wie zum Beispiel Mehl oder Gewürze. Außerdem ist ihre Erscheinung immer matt und ihr Vorkommen auf Küche und Speicher begrenzt. Dagegen schimmern Kleidermotten immer silbrig und kommen in Kleiderschränken gehäuft oder der ganzen Wohnung vor. Lebensmittelmotten sind sehr klein und schwer zu unterscheiden. Folgende Merkmale zeichnet die Motte aus:
Neben der Speichermotten kommen noch zwei weitere Lebensmittelmotten vor, die Mehlmotte und die tropische Motte.
Damit ist die Mehlmotte etwas größer als die anderen beiden. Färbung bleicht bei den Falter schnell aus. Alle drei sind somit schwer zu unterscheiden. Auch der Lebensraum im Haus und die Eigenschaften sind ziemlich gleich.
Neben den drei Zünslern gibt es noch drei vergleichbare echte Motten, für die Ähnliches wie schon Genanntes gilt: Die Samen-, Reis- und Getreidemotte.
Speichermotten legen ihre Eier entweder im Freien in Heu und Stroh ab, meistens jedoch an schlecht verschlossenen Lebensmittel, die oben aufgezählt sind. Die Eier entwickeln sich in der oberen Schicht der Lebensmittel, wo noch Luft hinkommt. Erst im Stadium des Falters verlässt die Motte diesen Lebensraum. Als Orten kommen also eigentlich nur Küchen und Vorratskammern in Frage.
Speichermotten können nicht nur durch den Falter ins Haus kommen, auch durch befallene Lebensmittel kann das geschehen. Zum Beispiel kommt dieses durch gekauftes Fertigvogelfutter vor. Die Körnermischungen sind ein idealer Lebensraum für Eier und Larven und Raupen der Speichermotte.
Da sich Speichermotten immer in Lebensmitteln befinden, und diese Lebensmittel im privaten Bereich immer in Wohnungsräumen wie Küchen gelagert werden, sollten keine chemischen Mittel verwendet werden. Wenn man sie denn zu den chemischen Mitteln dazurechnen möchte, dann sind es Pheromonfallen, die privaten Haushalten seltener zum Einsatz kommen. Bei wirtschaftlichen Betrieben spielen Pheromone eine größere Rolle.
Im Folgenden sollen einige Hausmittel, biologische und physikalische Mittel vorgestellt werden. Neben der Kurzbeschreibung gibt es auch Hinweise zu Kosten und Effektivität zu jedem Mittel.
Das einfachste ist, Getreide, Reis, Gewürze und andere Lebensmittel in fest verschlossenen Gefäßen wie Gläsern oder Dosen zu lagern, und Vorratsschränke in Küche und anderen Räumen sauber zu halten.
Da es trotz Vorbeugen durch verseuchte eingekaufte Lebensmittel zum Befall kommen kann, sollte beim Bemerken von Gespinsten sofort das ganze Lebensmittel außerhalb des Hauses mit Verpackung entsorgt werden. Alle Vorräte sollten kontrolliert werden und die Schränke und Regale gereinigt werden. Diese Kontrolle sollte über längere Zeit regelmäßig zur Vorsicht beibehalten werden, damit alle Eier sicher entfernt werden können.
Da Motten auf Licht reagieren, können Lichtfallen eingesetzt werden. Befallenen Lebensmittel müssen trotzdem entsorgt werden.
Durch Hitze bei 45°C oder mit Kälte kann man die Larven abtöten. Die Frage ist, welche Lebensmittel im Haushalt solche Behandlung vertragen, und ob eine Verunreinigung durch Gespinste vorliegt. Durch Temperaturanwendung findet zwar eine Abtötung statt, aber keine Reinigung der Lebensmittel.
Durch eine bewusste und saubere Lagerung von Lebensmitteln kann einem Mottenbefall am besten und auch sehr gut entgegengewirkt werden. Dennoch kann es zu einem Befall kommen. Dieser sollte sofort bekämpft werden, da sich die Motten sonst ungehindert und schnell vermehren und ausbreiten. Je länger man zögert oder der Befall unbemerkt bleibt, desto mehr Lebensmittel werden befallen und werden unbrauchbar.
Dies gilt sowohl für Betriebe wie für Haushalte. Während Betriebe, die Lebensmittel lagern, Lebensmittelmotten mit einigen physikalischen Mitteln und Pheromonen bekämpfen, reicht in Haushalten die gründliche Entsorgung und Reinigung. In manchen Fällen können Pheromonfallen hilfreich sein.