Der Sandfloh wird bereits bei Karl May (Im Lande des Mahdi I) erwähnt. Kein Wunder: Schließlich handelt es sich hierbei um Parasiten, die vor allem in wärmeren und sandigen Regionen unserer Erde leben und dort – zumal in Gegenden mit geringeren hygienischen Standards – auch prächtig gedeihen.
Wie es bereits der Name erahnen lässt, leben Sandflöhe, nicht zu verwechseln mit Sandmücken, in warmen und feuchten Regionen mit reichlich Sand. Ursprünglich zählen Asien, Afrika sowie Süd- und Mittelamerika zu den Hauptverbreitungsgebieten der lästigen Blutsauger, Regionen also, die der in der Ich-Form erzählende Reiseschriftsteller in seiner Fantasie gerne besucht hat.
Nun jedoch dringen die Tiere, dem Klimawandel geschuldet, sogar in den Mittelmeerraum vor.
Biologisch betrachtet, handelt es sich beim Sandfloh oder der Sandmücke um einen blutsaugenden Parasiten, einen Flohkrebs, der auf Säugetiere als Wirte im Zuge seiner Fortpflanzung angewiesen ist. Dabei werden in aller Regel Haustiere, aber auch Menschen von den weiblichen, circa einen Millimeter großen Blutsaugern heimgesucht.
Ziel der Bisse sind in aller Regel Fußsohlen und Zehenzwischenräume, Orte also, die die Flöhe gerade dann, wenn wir barfuß laufen, leicht erreichen können. Hier bohrt sich das Weibchen, um seine Eier abzulegen, in die obersten Hautschichten.
Einmal mit seinem Wirt „verbunden“, wird das Weibchen von einem männlichen Tier begattet und verbleibt, während die Eier heranreifen, an den Wirt geheftet und ernährt sich von dessen Blut. Dabei schwellen die Parasiten, ähnlich wie wir es auch von Hundezecken kennen, zu einer beträchtlichen Größe an.
Sobald der weibliche Sandfloh seine Eier abgesetzt hat, geht das Leben der Tiere zu Ende. Sie sterben ab und werden vom Körper, ähnlich einem Splitter oder anderen Fremdkörpern, abgestoßen.
Den Biss eines Sandflohs erkennt man an
Der Sandfloh selbst ist
Dabei gelten die Parasiten zwar auch als tagaktiv, werden jedoch, gerade so, wie es Karl May beschreibt, vornehmlich in der Dämmerung aktiv.
Begegnungen mit den lästigen Blutsaugern lassen sich in besagten Regionen wohl kaum vermeiden. Ganz im Gegenteil: Im Zuge des Klimawandels dürften sich Flöhe, wie viele andere Parasiten und Krankheitsüberträger auch, sogar immer weiter ausbreiten.
Dennoch lässt sich den Bissen und deren unangenehmen Folgen vorbeugen, indem wir vor allem die liebsten Andockstellen, also unsere Füße und Beine, vor den Blutsaugern in Schutz bringen. Das bedeutet, dass wir aufs Barfußlaufen wann immer möglich verzichten und am Strand beim Sonnen eine Unterlage benutzen.
Manche empfehlen sogar lange Hosen und festes Schuhwerk samt Socken, was – gerade bei einem Strandurlaub – natürlich nicht immer möglich oder zumindest unbequem ist. Alternativ können Insektenschutzmittel speziell für die Tropen helfen. Auch Kokosöl, das die Flöhe zum einen abschreckt, aber auch deren Biss erschwert, gilt als Hausmittel und kann noch unter den Sonnenschutz aufgebracht werden. Am besten besonders reichlich an den Füßen und Waden.
Extra-Tipp:
Ähnlich den bereits erwähnten Zecken, die ebenfalls einen längeren Zeitraum auf ihren Wirten herumkrabbeln, dauert es auch beim Sandfloh eine gewisse Zeit, bis sich die Tiere fest genug verbissen haben. Beim Duschen werden sie daher häufig noch abgespült, ohne dass sie Schaden anrichten können!
Unangenehmer wird es, wenn einer der Parasiten bereits fest in der Haut steckt. Dabei suchen sich die Tiere oftmals just die Nagelränder, Zehenzwischenräume oder andere schwer erreichbare Stellen aus.
Selbst Hand anlegen sollte man – respektive Frau – nur dann, wenn kein Arzt oder anderes Fachpersonal erreichbar ist. Denn die Gefahr für Infektionen ist durchaus gegeben, und nur ein Mediziner kann darüber entscheiden, ob die Gabe von Antibiotika notwendig erscheint und / oder die Tetanus-Impfung aufgefrischt wird.
Ist auf absehbare Zeit kein Arzt und keine Klinik erreichbar, kann eine vorsichtige Entfernung mit einer sterilisierten Pinzette versucht werden. Doch ganz gleich, ob man den Sandfloh selbst entfernt oder aber professionelle Hilfe aufsucht .. im Nachgang gilt es, die Stichstelle zu kühlen, sauber zu halten und jede weitere Manipulation, sprich Kratzen und Reiben, zu vermeiden.
Denn man muss zwischen dem eigentlichen Biss sowie Hautirritationen und Sekundärinfektionen, die erst durch eine unsachgemäße Behandlung der Einstichstelle entstehen, unterscheiden.
Da die Flöhe bei der Auswahl ihrer Wirte nicht sonderlich wählerisch vorgehen, können auch Hunde befallen werden. Die Gefahr besteht auch hier, analog zu uns Menschen, in Hautproblemen und Sekundärinfektionen; auch Fieber kann auftreten.
Auch beim Vierbeiner hilft ein Gang zum Tierarzt, der die Parasiten entfernt. Danach gilt es, die Bissstelle sauber zu halten und den Vierbeiner so gut wie möglich am Kratzen zu hindern, damit es nicht noch im Nachgang zu Infektionen kommt.
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Die Flöhe dringen, wie oben beschrieben, mittlerweile bereits bis in den Mittelmeerraum vor. An den deutschen Küsten gibt es jedoch keine Sandflöhe, da hier unser Klima – zumindest derzeit – für die Parasiten noch zu kalt ist. Selbiges gilt natürlich für den heimischen Sandkasten, in dem keine Sandflöhe leben.
Doch es gibt andere heimische Krabbeltiere, die ebenfalls das menschliche Blut mögen. Etwa Bettwanzen, die auch Hauswanzen genannt werden. Die Parasiten haben sich nämlich darauf spezialisiert, sich an den Schlafplätzen von Säugetieren einzunisten und sich dann allnächtlich von deren Blut zu ernähren.
Beliebt als Wirte sind leider auch wir Menschen, da Bettwanzen gerade in unseren Betten mit ihren engen Ritzen und Spalten geeignete Verstecke zuhauf finden. Kälte schadet ihnen, im Gegensatz zu den Flöhen, übrigens kein bisschen, und binnen weniger Minuten können die blutsaugenden Insekten das Siebenfache ihres Ausgangsgewichtes an Nahrung zu sich nehmen.
Der Speichel der Tiere ruft einen starken Juckreiz hervor. Dennoch sind großflächige Entzündungen, gar Infektionen, meist erst unserem Fehlverhalten, sprich ausgiebigem Kratzen, geschuldet.
In der Haut nisten sich Bettwanzen, anders als Sandflöhe, nicht ein!