Manche Menschen gruselt es, wenn sie nur das Wort „Ratte“ hören oder lesen. Kein Wunder, denn die sehr anpassungsfähigen Nagetiere gelten als Nahrungsmittelschädlinge. Sie verursachen Fraß-Schäden in Haus und Garten sowie in der Landwirtschaft. Ratten beschädigen Wasser- und Abwasserleitungen und verbreiten Krankheitserreger. Daher muss man schnell handeln, um wirksam die Ratten bekämpfen zu können.
Derzeit gibt es mehr als 60 Ratten-Arten. Viele von ihnen leben am Boden. Andere Arten klettern auf Bäume und bauen dort ihre Nester als Unterschlupf. Hohle Baumstämme, Felsspalten oder Erdbauten sind weitere Lebensräume. Ratten gelten als Allesfresser. Neben Insekten, Kleintieren, Vogeleiern und Fischen ernähren sie sich auch von Abfällen. Im Laufe der Zeit schlossen sie sich den Menschen an und fanden seitdem ihre Nahrung zusätzlich in Vorratslagern, auf den bestellten Feldern oder im Kompost. Ausreichend Gründe also, die Ratten zu bekämpfen.
In Deutschland sind hauptsächlich die Hausratte und die Wanderratte für umfangreiche Schäden verantwortlich. Die folgenden Profile skizzieren die beiden Arten. Sie zeigen jene Unterschiede auf, mit denen Sie Haus- und Wanderratten leichter identifizieren können. Diese Fakten sind zudem hilfreich, um die Ratten zu bekämpfen.
Die meist grauschwarzen oder braungrauen Hausratten erreichen ein Körpergewicht zwischen 150 und 200 Gramm und eine Körperlänge von rund 24 Zentimetern. Im Vergleich zur Wanderratte ist ihr Schwanz länger als Körper und Kopf zusammen. Man erkennt die Hausratte an ihrem schlanken Körper, den langen Ohren und ihrer spitzen Nase.
Zwischen der Geburt und der Geschlechtsreife der Hausratte liegen etwa 12 bis 16 Wochen. So erfolgen nach einer Tragezeit von rund drei Wochen bis zu sechs Würfe von zwischen fünf und 10 Jungtieren pro Jahr. Unter günstigen Bedingungen pflanzen sich Hausratten ganzjährig fort.
Eine Hausratte entdeckt man selten draußen, bevorzugt lebt sie in Ställen, Scheunen und Kellerräumen, Wohn- und Vorratsgebäuden. Sie ist sowohl tag- als auch nachtaktiv. Hausratten nehmen täglich etwa 15 Milliliter Flüssigkeit und rund 15 Gramm feste Nahrung (vorwiegend Früchte) zu sich.
Im Vergleich zur Hausratte ist die meist braungraue Wanderratte mit einer Länge von ca. 40 Zentimetern inklusive Schwanz wesentlich größer. Auch ist sie mit zwischen 350 und 500 Gramm wesentlich schwerer. Anhand ihres Körperbaus lässt sie sich ebenfalls gut unterscheiden: Wanderratten sind eher kompakt gebaut, haben kleine Ohren und eine stumpfe Nase.
Wanderratten leben in großen Familienverbänden und vermehren sich schnell. Die Tragezeit beträgt rund drei Wochen. Pro Wurf bringt die Wanderratte bis zu acht Jungtiere zur Welt, meist gibt es bis zu sechs Würfe pro Jahr. Etwa 10 bis 12 Wochen liegen zwischen der Geburt einer Wanderratte und ihrer Geschlechtsreife.
Wanderratten leben in Gräben oder am Boden, und nur sie leben auch in der Kanalisation. Sie sind intelligent, sehr lernfähig und können gut schwimmen, tauchen und klettern. Zwar ernähren sie sich hauptsächlich von Getreide und Abfällen, gelten generell aber als Allesfresser. Wanderratten nehmen im Vergleich zur Hausratte mehr Nahrung zu sich: etwa 60 Milliliter Flüssigkeit und rund 30 Gramm feste Nahrung. Ein Hauptgrund, diese Ratten zu bekämpfen, liegt darin, dass sie Krankheiten übertragen und als Hygieneschädlinge gelten.
Wenn Sie eine Ratte in der Wohnung, im Haus oder im Garten entdecken, ist Eile geboten. Nicht umsonst sagt man, dass da, wo eine Ratte ist, sich in der Nähe direkt eine ganze Familie aufhält. Ratten sind ständig auf der Suche nach Nahrung und kommen daher dem Menschen sehr nahe, was vielfältige Schäden zur Folge hat.
Umso wichtiger ist es, direkt die Ratten zu bekämpfen.
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Ratten bilden in zweierlei Hinsicht eine Gefahr für Ihre Haustiere: Einerseits greifen Ratten, die in eine Notsituation geraten und z.B. von Ihrem Hund oder der Katze bedroht werden, diese an und beißen sie. Nicht allein der Biss an sich ist gefährlich, sondern auch die Möglichkeit, dadurch Krankheitserreger auf Ihr Tier zu übertragen.
Wenn man mit Gift Ratten bekämpfen möchte, sollte man an seine Haustiere denken. Diese können schwere gesundheitliche Schäden davontragen, wenn sie einen solchen, vorher vergifteten Nager beißen oder fressen.
Eine besondere Gefahr stellen Ratten für Hühner und Küken dar. Zwar greifen Ratten selten ausgewachsene Hühner an, schädigen sie jedoch durch das Einschleppen von Krankheitserregern und Parasiten, die sich dann auf die anderen Hühner ausbreiten. Küken sind für Ratten leichte Beute, doch auch den Eiergelegen widerstehen Ratten nur sehr schwer.
Im Garten halten sich Ratten am liebsten in der Nähe von Kaninchen- oder Hühnerställen auf. Auch Kaminholzstapel, Komposthaufen und zugestellte Ecken, in denen sie sich verkriechen können, gehören zu ihren bevorzugten Plätzen. Von dort gehen sie auf Nahrungssuche und verursachen vielerlei Schäden. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig solche Stellen sowie mögliche, ausgeprägte Laufwege. Entsorgen Sie umgehend Fallobst und gestalten Sie für die Ratten zugängliche Kompostbereiche um. Ratten hassen übrigens Veränderungen in ihrem Umfeld.
Haben Sie Ratten im Keller entdeckt, hilft lediglich, sie entweder zu vertreiben oder zu töten. Um die Ratten zu bekämpfen, entfernen Sie – so gut es geht – alle Lebensmittel und stellen Sie eine Falle mit Köder auf. Eine Schlagfalle tötet die Ratte, mit einer Lebendfalle können Sie sie irgendwo draußen wieder aussetzen.
Zwar kommt es recht selten vor, aber mitunter gelangt eine Ratte auch in die Toilette. So werden beispielsweise bei Hochwasser Kanalrohre geflutet. Die dort lebenden Ratten suchen durch die Abflussrohre eines Hauses den Weg nach oben.
Wer regelmäßig Lebensmittel über die Toilette entsorgt, könnte damit Ratten anlocken.
Das beste Mittel, es gar nicht zu solchen Begebenheiten kommen zu lassen: Entsorgen Sie Lebensmittel ordnungsgemäß und installieren Sie spezielle Sicherungsklappen im Abflussrohr.
Mitunter herrschen auf dem Bauernhof paradiesische Zustände für Ratten. Sie finden unter Silos genügend Futterreste und nutzen Geröll, Schutt und Holzstapel als Rückzugsmöglichkeiten. Undichte Türen oder Löcher in Stallwänden bieten perfekte Eingangsöffnungen in die Ställe. Je regelmäßiger man solche Stellen kontrolliert und für Sauberkeit sorgt, desto größer ist die Chance, damit die Ratten zu bekämpfen. Bleiben die Maßnahmen wirkungslos, greift man zu Ködern und Fallen. Schlimmstenfalls muss man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Offene Komposthaufen laden Ratten geradezu ein, sich in ihrer Nähe niederzulassen. Sowohl die Nahrungsquelle als auch die im Kompost herrschende Wärme ziehen die Nager an. Um Ratten zu bekämpfen, graben Sie den Komposthaufen öfters um. Allein die dadurch verursachten Temperaturschwankungen stören die Tiere immens. Vermeiden Sie außerdem Essensreste auf dem Komposthaufen. Benutzen Sie einen Komposter, stellen Sie ihn auf einen Gitterrost, und achten Sie darauf, dass die Belüftungslöcher zu klein für Ratten sind.
Wenn Sie nachts ein leichtes Trappeln und Rascheln, Scharren und Nagen auf dem Dachboden hören, kann es sich um Rattenbefall handeln, da die Tiere lichtgeschützte und ungestörte Orte bevorzugen. Prüfen Sie sofort, ob sie dort angefressene Lebensmittel und Spuren von Kot und Urin finden. Fraß-Schäden an elektrischen Installationen sowie an Dämm-Materialien lassen ebenfalls auf Ratten schließen. Sauberkeit ist nun oberstes Gebot. Nutzen Sie stark duftende, ätherische Öle, um die Ratten zu bekämpfen. Benutztes Katzenstreu ist eine weitere wirksame Möglichkeit, die Ratten zu verjagen – ebenso entsprechende Fallen.
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Generell ist in diesem Fall tatsächlich eine Mietminderung möglich. Der Prozentsatz richtet sich dabei nach dem entstandenen Schaden. Falls Ratten in eine Mietwohnung eingedrungen sind, müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden. Je nach Befall ist die Schädlingsbekämpfung mitunter so umfangreich, dass die Räumlichkeiten temporär unbewohnbar sind. Laut eines Gerichtsurteils im Jahr 2012 betrug in einem solchen Fall die Minderungsquote 80 Prozent.
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Wenn Sie nicht selbst Ratten bekämpfen können oder wollen, ist es ratsam, so schnell wie möglich einen Profi damit zu beauftragen. Die Schädlingsbekämpfer (Tipp: Kammerjäger Kosten) kümmern sich um Ratten z.B. im Haus, in der Wohnung und im Garten. Sie entscheiden, welche Maßnahmen sie treffen können, um die Ratten so umweltschonend wie möglich zu entfernen.
Normalerweise stellen Kammerjäger einen Stundenlohn von rund 100 bis 150 Euro in Rechnung. Weitere Kosten entstehen z.B. durch den Umfang der notwendigen Maßnahmen und durch die Mittel, die zum Einsatz kommen. Muss der Schädlingsbekämpfer weitere Male zu Ihnen kommen, schlagen auch diese Aktionen zu Buche. Zusätzlich werden Wochenend- und Notfallzuschläge in Rechnung gestellt.
Ratten jagen den Menschen immer wieder Schrecken ein, insbesondere, wenn sie im Garten oder im Haus auftreten. Aber es gibt viele hilfreiche Maßnahmen, um gegen die Schädlinge anzugehen. Doch auch vorab können Sie wirksam handeln und jene Gründe eliminieren, warum Ratten sich in den unterschiedlichen Lebensräumen ansiedeln möchten. Hausmittel versprechen wirksame Methoden, Ratten zu verjagen. Und sicherlich bleibt Gift nur als letzter Ausweg, da es nicht nur Ratten tötet, sondern auch Menschen und andere Tiere gefährdet.