Diese kleinen Parasiten können nicht nur für die Katze äußerst unangenehm werden. Durch die explosionsartige Vermehrung leiden schnell alle anderen im Haushalt leben Tiere. Selbst der Mensch bleibt von den Blutsaugern nicht verschont. Dabei sind juckende Einstichstellen, allergische Reaktionen und übertrage Krankheiten keine Seltenheit.
Der kleine flügellose Parasit gehört zu der Ordnung der Flöhe und wird in der Wissenschaft als „Ctenocephalides felis“ bezeichnet. Der Name mag täuschen, denn sie sind bei der Wirtswahl nicht besonders wählerisch und ironischerweise werden die Hunde öfter als Katzen von dieser Flohart befallen. Dieser Floh ist die am meistverbreitete Insektenart bei Haustieren in vielen Ländern Europas. Auch wenn das Haustier kein Freigänger ist, können Flöhe und auch deren Eier und Flohpuppen meist von draußen ins Haus gebracht werden, sodass sich auch reine Haustiere anstecken können. Dabei machen sie sich gerne in der ganzen Umgebung breit, wie etwa in Teppichen, Bodenritzen und Bettwäschen und ernähren sich anschließend vom tierischen und auch oft von menschlichem Blut.
Dieser Schädling hat einen 1 mm, rot-braun gefärbten Körper, wobei das Weibchen mit einer Körperlänge von zwei bis drei mm mehr als doppelt so groß werden kann. Das letzte Paar von den drei vorhandenen Beinpaaren, haben sich zu athletisch, starken Sprungbeinen entwickelt, sodass sie mit einem 25 cm weiten Sprung, das 250-fache ihrer Körpergröße hüpfen kann. Bei einem starken Befall, ist es sogar möglich, die Flöhe schon in der Luft zu erkennen. Sie besitzen einen kombinierten Stech- und Saugrüssel, mit welchem sie sich vom Blut ihres Wirtes ernähren.
Lesen Sie auch: Hausmittel gegen Insektenstiche
Durch den länglichen Kopf und der vorhandenen Chitindornen auf der Stachelkämme, lässt sich dieser Floh von den anderen seiner Art unterscheiden. Um sicher sein zu können, ob das Haustier Flöhe hat, kann man das Fell mit einem Flohkamm sorgfältig durch bürsten. Anschließend wird die Bürste auf einem Taschentuch abgestriffen. Sobald Sie kleine, schwarze Krümel entdecken, dann zerreiben Sie diese im feuchten Zustand. Wenn eine rot-braune Färbung entsteht, ist das ein deutliches Zeichen von Flohkot.
Sobald Sie Flöhe an Ihrem Haustier oder Ihrer Umgebung bemerken, sollten Sie schnell handeln, denn Flöhe vermehren sich rasant und können schnell zu einer großen Plage werden. Da die Larven lichtscheu sind, verstecken sie sich gerne in dunklen Ecken, Teppichen, Betten oder in Polsternmöbel auf.
Die Bekämpfung der erwachsenen Flöhe reicht nicht aus. Denn die restlichen 95 % der Floheier Puppen und Larven sind in sämtlichen Ecken des Hauses, wie in Körben, Decken, Sesseln und Teppichen versteckt. Daher sollten alle potenziell befallenen Stellen gründlich abgesaugt und bei mindestens 60° Grad gewaschen werden. Textilien, die nicht in der Waschmaschine gereinigt werden können, wie Polstermöbel oder Kratzbäume, können mit einem speziellen Mittel oder Fogger besprüht werden. Um einen wiederkehrenden Befall zu verhindern, sollte solch eine tiefgründige Reinigung im Haus alle 4 – 6 Wochen erfolgen, damit auch die übriggebliebenen Eier und Larven zuverlässig beseitigt werden.
Ein schönes Vollbad könnte die Parasiten erst mal von dem Körper beseitigen, eventuell könnte man noch ein Flohshampoo verwenden. Die Kleidung sollte öfter gewechselt und bei 60°, besser noch bei 90° Grad gewaschen werden. Vermeiden Sie das Kratzen, um den Juckreiz der Flohstiche zu lindern, stattdessen hilft die Kälte von nassen Waschlappen oder Kühlpacks.
Lesen Sie auch: Krätzmilbe
Die am häufigsten auftretende Allergie bei Katzen ist die Flohspeichelallergie–Dermatitis, dabei erleiden die Haustiere starken Juckreiz mit schwerwiegenden Hautveränderungen. Doch das ist noch die harmloseste Folge, denn diese Schädlinge übertragen zusätzlich, Rickettsien, Listerien, Bandwürmer und Viren. Somit können Flöhe nicht nur die Katze richtig krank machen, sondern auch andere Haustiere und sogar Menschen.
Die Erreger lösen beim Menschen oft die Katzenkratzkrankheit aus, dabei entstehen immer wieder rot-braune Papeln an den Bissstellen mit geschwollenen Lymphnoten. Ebenso kann das Bakterium „Rickettsia felis“ das Fleckfieber übertragen, welches bei knotig-fleckigen Hautausschlägen mit Fieber begleitet wird. Selbst von dem Gurkenkernbandwurm sind die Haustiere und Menschen nicht ausgeschlossen. Vor allem Kinder sind wegen des Parasiten äußerst gefährdet. Daher sollte eine diszipliniert und schnelle Bekämpfung erfolgen.
Lesen Sie auch: Erdflöhe bekämpfen
Eine effektive Bekämpfung ist keine einmalige Sache, sondern eine Kombination mehrerer Maßnahmen, welche regelmäßig über mehrere Monate erfolgt. Bei einem Befall verschreibt der Tierarzt zur Bekämpfung ein Anti-Floh Präparat, dabei wäre hier noch eine Entwurmung stark zu empfehlen. Die Anwendung mit chemischen Mitteln sollte aus gesundheitlichen Gründen für Tier und Mensch immer als letzte Alternative in Betracht gezogen werden. Um die Gefahr von Insektiziden so klein wie möglich zu halten, sollte ein professioneller Fachmann hinzugezogen werden.
Eine biologische und erfolgversprechende Falle im Haushalt, die schon seit Jahrzehnten angewendet wird, kann leicht und schnell selbst hergestellt werden. Nehmen Sie dafür eine Schüssel Wasser und fügen Sie, mit ein paar Spritzern, Spülmittel hinzu, um die Oberflächenspannung aufzuheben. Daraufhin wird ein Teelicht hineinplatziert und in die Nähe von Möbeln und Teppichen gestellt. Die Flöhe werden durch das Licht und die Wärme der Kerze gelockt und ertrinken anschließend in dem stark verdünnten Spülmittel.
Backpulver ist ein vielseitiges Hausmittel und kann auch erfolgreich zur Bekämpfung von Flöhen eingesetzt werden. Verstreuen Sie reichlich Backpulver auf die Teppiche und Möbeln und verreiben Sie es gründlich mit einer Teppichbürste. Anschließend werden diese Bereiche sorgfältig abgesaugt. Der Staubsaugerbeutel wird am besten in einer Tüte gut verschlossen, bevor er beseitigt wird. Ätherische Öle mit etwas Apfelessig wirken abtötend für die Blutsauger. Diese zwei Zutaten werden einfach mit Wasser vermischt und in eine Sprühflasche gefüllt, somit können alle Polster, Möbel, Teppiche und Vorhänge besprüht werden, selbst das Fell vom Haustier kann mit dieser Mischung behandelt werden.
Obwohl sie so klein sind, haben sie eine sehr große Wirkung. Die berühmte Beulenpest, der auch als „Schwarzer Tod“ bekannt ist, wurde durch einen Flohbiss übertragen. Die Folge kostete im 14. Jahrhundert ca. ein Drittel der europäischen Bevölkerung das Leben. Diese Krankheit existiert zwar außerhalb Europas bis heute noch, doch mittlerweile wird sie erfolgreich mit Antibiotika behandelt. Um seine Haustiere und Angehörigen vor sämtlich übertragbaren Krankheiten zu schützen, wäre eine zuvorkommende Maßnahme, der erste gute Schritt.