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ᐅ Fischreiher vertreiben: Bekanntschaft mit dem imposanten Vogel [2022]

Autor: Karl-Tim Ibald

Fischreiher zu vertreiben, gewann erst in jüngster Zeit an Priorität. Eigentlich sind die Vögel seltene Gäste in öffentlichen Parks oder am Gartenteich. Den unter Naturschutz stehenden Vögeln geht vermehrt der natürliche Lebensraum verloren. Daher geht der Fischreiher auch in bewohnten Gebieten vermehrt auf Futtersuche und es muss nach Wegen gesucht werden, die Vögel zu vertreiben und die heimischen Fischbestände zu sichern.

 

Das Wichtigste in Kürze

 

  • Der Graureiher und der Silberreiher gehören zu den bekanntesten Fischreihern in heimischen Gefilden.
  • Fischreiher stehen unter Naturschutz und dürfen nur mit sanften Mitteln und Methoden vom Gartenteich vertrieben werden.
  • Fischreiher sind imposante Vögel, die eine Flügelspannweite von beinahe zwei Metern erreichen können.

Was sind Fischreiher?

Der Graureiher zählt zu den weit verbreiteten Reiher-Arten in Mitteleuropa. Da die Vögel eine große Vorliebe für Fische zeigen, werden sie auch gemeinhin als Fischreiher bezeichnet. Ist ein Fischreiher im Anflug, kann er durch seine riesige Flügelspannweite und den S-förmig gekrümmten Hals nicht übersehen werden. Am Boden angekommen, fällt der elegante, schreitende Gang der Tiere auf.

 

Der Fischreiher hält sich eigentlich eher selten in Menschennähe auf. Sein natürlicher Lebensraum sind Feuchtgebiete, die jedoch mehr und mehr Bebauungen weichen oder durch den Klimawandel vertrocknet sind. Aus Mangel an natürlichen Futterquellen erobern sich die Vögel Teiche in Parks und Gärten.

 

Geschützte Vogelart auf dem Vormarsch

Gemäß § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes stehen Fischreiher unter besonderem Schutz. Es ist verboten, die Vögel zu fangen oder zu töten. Noch vor 50 Jahren galten die Vögel als vom Aussterben bedroht. Durch strenge Schutzregelungen konnten die Tiere gerettet werden. Die Population ist nunmehr stabil und der Graureiher gilt heute als bekanntester und am weitesten verbreiteter Reiher in Deutschland.

Fischreiher erkennen – darauf müssen Sie achten

Fischreiher zählen zu den Schreitvögeln. Mit beinahe einem Meter Körperlänge erwecken die  Tiere einen imposanten Eindruck. Dass es sich wirklich um einen Fischreiher handelt, erkennen Sie auch am weißen Gefieder an Gesicht, Hals und Brust. Der Rücken und die Flügel sind grau gefärbt. Auffallend sind die weißen Bänder. Unter den Flügeln besitzt das Gefieder eine dunkelgraue bis schwarze Färbung.

 

Der Fischreiher ist ein auffallend schlanker Vogel mit langen Beinen. Fische erbeuten die Tiere meist, indem sie durch das Wasser waten und ihren orangefarbenen Schnabel für die Fischjagd einsetzen. Da die Tiere in der Lage sind, über einen kurzen Zeitraum zu schwimmen, lassen sich Fische auch im tieferen Wasser erbeuten.

 

Aufenthalt nach Zeitplan

Sie müssen Fischreiher nicht ganzjährlich vertreiben, denn das Auftreten der Vögel ist an einen eigenen “Terminkalender” gebunden. Standortabhängig gilt der Fischreiher als Standvogel, Teilzieher oder Zugvogel. In der Regel werden nicht mehr als 2.000 Kilometer zurückgelegt, denn der Fischreiher gilt als Kurzstreckenzieher.

 

Fischreiher leben in Kolonien und bleiben ihrem Partner ein Leben lang treu. Der Aufenthalt des Fischreihers verläuft in unseren Breiten in der Regel wie folgt:

 

  • Fischreiher kommen an: Ende Februar/Anfang März (wenn kein starker Frost mehr herrscht)
  • Fischreiher bauen ihre Nester: Anfang bis Mitte März
  • Fischreiher ziehen ihre Jungen auf: Gelege mit vier bis fünf Eiern, 25 Tage Brutzeit, Ausflug der Nesthocker ab Mitte Juni
  • Fischreiher suchen ihr Winterquartier auf: Mitte bis Ende September

Einige Reiher-Arten kurz vorgestellt

Neben dem Graureiher lassen sich noch weitere Reiher-Arten beobachten. Damit Sie den Fischreiher von seinen Artgenossen unterscheiden können, haben wir Ihnen einige kurze Steckbriefe zusammengestellt.

 

Fischreiher (Ardea cinerea)

Größe: 90 bis 98 Zentimeter

Gewicht: ein bis zwei Kilogramm

Gestalt: sehr schlank

Gefieder: aschgrau bis grauweiß

Schnabel: gelb-orange, pinzettenartig

besondere Merkmale: drei lange, schwarze Schopffedern

 

Silberreiher (Ardea alba)

Größe: 85 bis 100 Zentimeter

Gewicht: ein bis 1,5 Kilogramm

Gestalt: gertenschlank

Gefieder: weiß

Schnabel: gelb, dolchartig

besondere Merkmale: Augenringe smaragdgrün

 

Nachtreiher (Nycticorax nycticorax)

Größe: 58 bis 65 Zentimeter

Gewicht: 0,7 bis ein Kilogramm

Gestalt: untersetzt

Gefieder: schwarz-weiß-grau

Schnabel: schwarz, verdickt

besondere Merkmale: Nackenfedern sehr lang

 

Seidenreiher (Egretta garzetta)

Größe: 55 bis 65 Zentimeter

Gewicht: 0,3 bis 0,7 Kilogramm

Gestalt: schlank

Gefieder: weiß

Schnabel: schwarz, dolchartig

besondere Merkmale: Füße gelb

Fischreiher an verschiedenen Orten vertreiben

Fischreiher stellen keine Gefahr für landwirtschaftliche Nutzflächen oder Gartenbeete dar. Die Vertreibung konzentriert sich lediglich auf vorhandene Wasserflächen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sich der Fischreiher einen Teich in Parks und Grünanlagen oder den heimischen Gartenteich als Jagdrevier auserkoren hat.

Fischreiher vertreiben – an öffentlichen Gewässern oder privaten Gartenteichen

Für die sanfte Vertreibung des Fischreihers haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

 

Aufstellen von künstlichen Artgenossen

Befindet sich bereits ein Artgenosse im Jagdgebiet, wird sich der Fischreiher ein neues Domizil suchen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn es Ihnen gelingt, eine möglichst naturgetreue Imitation zu besorgen. Die Vögel besitzen ein hervorragendes Sehvermögen und sind durchaus in der Lage, eine billige Kopie zu entlarven.

 

Die Vögel werden sich in diesem Fall vollkommen unbeeindruckt zeigen und sich weiterhin dem Fischfang widmen. Sorgen Sie bei den Vögeln für Verwirrung und verändern den Standort des augenscheinlichen Rivalen in unregelmäßigen Abständen.

 

Fischreiherschreck einsetzen

Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen Sie für den sogenannten Fischreiherschreck. Die Geräte funktionieren wie ein Bewegungsmelder. Bewegte Ziele, die sich dem Gartenteich nähern, werden mit Wasserstrahlen vertrieben. Fischreiherschreck kosten etwa 70 Euro und sind einfach aufgebaut.

 

Sie können die Konstruktion hinter Teichpflanzen gut verbergen. Allerdings können die Geräte Fischreiher nicht von Katzen unterscheiden. Nähert sich die Hauskatze dem Gewässer, wird sie ebenfalls mit einem Wasserstrahl bedacht.

 

Laser Guard – das große Abschreckprogramm

Der Fischreiher ist am Gartenteich zu einer wahren Plage geworden oder es gilt, größere Fischpopulationen in Zuchtbecken dauerhaft vor Fischreihern zu schützen? Dann kann ein Laser Guard angeschafft werden. Die Geräte werden von der Firma Velda vertrieben und funktionieren elektrisch. Der Sensor reagiert auf zwölf Meter Entfernung und in einem Winkel von 100 Grad. Das Abschreckprogramm dauert etwa 60 Sekunden und ist wie folgt aufgebaut:

 

  • Blitzlichter
  • Laserstrahlen
  • Laute des Pfeilgiftfrosches
  • Hundegebell
  • Rufe eines in Not geratenen Artgenossen

Warum muss man Fischreiher vertreiben?

Fischreiher können für Teichbesitzer zu einem dauerhaften Ärgernis werden, denn es handelt sich um Gewohnheitstäter. Wenn Sie den Fischreiher nicht vertreiben, ist Ihr Teich bald leer und der Ärger nebst finanziellem Schaden groß. Der Fischreiher unterscheidet nicht, ob er sich einen Goldfisch schmecken lässt oder einen Koi vertilgt.

 

Da sich die Bestände in den letzten Jahren deutlich stabilisiert haben, werden auch vermehrt Privatgärten heimgesucht. Der scheinbar unvermutete Besuch des Fischreihers wurde von den Vögeln lange geplant. Der Reiher beobachtet sein Terrain, bevor er sich zu einem Besuch entschließt. Die Bestände können schnell sinken und Sie müssen den Fischreiher vertreiben, ansonsten wird er das für sich auserkorene Jagdgebiet nicht freiwillig verlassen.  Ein einzelner Graureiher schafft es, täglich etwa 300 bis 500 Gramm Fische, Kleinsäuger und Amphibien zu vertilgen.

Fischreiher vertreiben – chemisch oder biologisch

Fischreiher stehen unter Naturschutz. Bei der Vertreibung kommen folglich keinerlei chemische Präparate infrage. Allein durch abschreckende Maßnahmen lassen sich die Tiere legal vertreiben. Es gibt jedoch eine ganze Reihe effektiver Methoden, mit denen Sie Fischreiher vom Gartenteich fernhalten können.

 

Hat ein Fischreiher ein Gewässer erspäht, setzt er zur Landung an. Dafür benötigen die imposanten Vögel ausreichend Platz. Sicher gelandet, werden sich die Vögel zunächst am Uferrand aufstellen  oder im flachen Wasser waten, bis ihnen ein Fisch vor den Schnabel kommt. Kennen Sie die Eigenarten der Vögel, lassen sich daraus bereits einige effektive Maßnahmen der Vertreibung ableiten.

 

Schonfrist mit Ausnahme

Der Fischreiher ist in allen Bundesländern ganzjährlich geschont – mit einer Ausnahme. In Bayern dürfen Fischreiher, die sich in einem Umkreis von 200 Metern um einen künstlich angelegten Fischteich aufhalten, zum Abschuss freigegeben werden. Der Abschuss bedarf der Einzelerlaubnis der Unteren Jagdbehörde. Wer Lebendfallen aufstellen möchte, muss sich dafür ebenfalls eine Sondergenehmigung einholen.

Fischreiher vertreiben – Hausmittel

Sie möchten Fischreiher vertreiben? Dann können Sie sich mit verschiedenen Methoden behelfen. Möglicherweise wird etwas Geduld gefragt sein und nicht alle der vorgestellten Optionen werden vermutlich auf Anhieb funktionieren.

 

CDs und Rettungsdecken

Der Fischreiher bevorzugt ein ungestörtes Jagdgebiet. Eine glänzende Folie wird als störend empfunden. Breiten Sie die für die Erste Hilfe verwendeten Rettungsdecken über der Wasseroberfläche aus und wird diese vom Sonnenlicht reflektiert, werden die Vögel verunsichert und abgeschreckt zu einem anderen Landplatz aufbrechen.

 

Als erfolgreiche Maßnahme haben sich auch ausrangierte CDs entpuppt, die Sie an einer Schnur auffädeln und über den Teich spannen können.

 

Zugang versperren

Fischreiher sind Schreitvögel. Sie landen nie mitten im Teich, sondern schreiten am Ufer entlang und suchen nach einem möglichst flachen Einstieg. Sie können den Vögeln den Einstieg erschweren, indem Pflanzkübel in der Uferzone platziert werden oder Sie dort größere Steine auslegen.

 

Der Einbau von Drahtgeflecht kann weniger empfohlen werden, da sich die Vögel verletzen können.

 

Kugeln und Geschirr

Schwimmkugeln sind eine Zierde für den Teich. Bei Tage können die Silberkugeln durch ihre Reflexion abschreckend auf die Vögel wirken. Doch die Tiere gehen auch bei Nacht auf Beutefang. Ergänzend bringen viele Teichbesitzer zusätzlich Alufolie an oder hängen rund um den Teich Töpfe oder Pfannen auf.

 

Spiegel für den kleinen Teich

Eine schwimmende Pyramide aus Spiegeln kann den kleinen Gartenteich verschönern und den Fischreiher vertreiben. Sie können sich diese Konstruktion mit einfachen Mitteln selbst herstellen. Basteln Sie sich aus Styropor oder einem anderen schwimmfähigen Material eine Pyramide, welche anschließend mit Spiegelglas oder alternativ mit Alufolie beklebt wird.

 

Fischbestand schützen

Sie können Fischreiher vertreiben und gleichzeitig die Fische im Teich schützen. Bieten Sie ihnen zusätzliche Verstecke. Dazu kann ein Plastikrohr im Teich versenkt werden. Wählen Sie ein möglichst großes und langes Rohr. Dorthin können sich die Fische bei Gefahr zurückziehen und werden vom Fischreiher nicht mehr gesehen.

Fazit

Fischreiher sind streng geschützte Tiere, deren Population sich in den letzten Jahren deutlich stabilisieren konnte. Klimawandel und vermehrte Bebauung lassen die natürlichen Lebensräume der Vögel schwinden. Mehr und mehr Fischreiher steuern Parks und Gärten an. Tolerieren müssen Sie die gefräßigen Vögel nicht zwingend. Eine Reihe an Abwehr-Maßnahmen können hilfreich sein und Ihre Fischbestände sichern helfen.

 

Welche Methoden am besten funktionieren, hängt mit der Größe des Gewässers oder der Beschaffenheit des Ufers zusammen. Sie werden etwas Geduld mitbringen müssen, denn Fischreiher erweisen sich als hartnäckig, wenn es ein auserkorenes Jagdgebiet zu verteidigen gilt. Naturgetreue Reiher-Attrappen, verwehrte Teichzugänge oder reflektierende Folie können Fischreiher vertreiben helfen.

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