Wer schöne Kartoffeln will, sollte Drahtwürmer bekämpfen. Die Larven der Schnellkäfer können im Garten und in der Landwirtschaft großen Schaden anrichten.
Wer einen Garten sein Hobby nennt, wird sich bestimmt schon mindestens einmal über den Drahtwurm geärgert haben. Vor allem dann, wenn Sie bestimmte Gemüsesorten anbauen, kann der Plagegeist sehr nervig werden. Was genau ist der Drahtwurm? Welche Gefahren gehen von ihm aus? Und wie können Sie den Drahtwurm bekämpfen?
Beim Drahtwurm handelt es sich um die Larve des Schnellkäfers. Der Schnellkäfer an sich ist eigentlich ungefährlich, jedoch können die Larven – die Drahtwürmer – eine Gefahr für Ihr sorgfältig angebauten Gemüsesorten darstellen, da sie im feuchten Erdreich leben.
Insgesamt gibt es mehr als hundert unterschiedliche Arten von Drahtwürmern. Sie können bis zu drei Zentimeter lang werden. Einige Arten ernähren sich von Maden und anderen Larven, doch andere Arten wiederum ernähren sich von bestimmten Gemüsesorten. Vor allem Kartoffeln oder Tomaten sind hierbei betroffen.
Wissenswertes zu Drahtwürmern:
Drahtwürmer können mit ihrer Gefräßigkeit dafür sorgen, dass die Pflanzen bestimmter Gemüsesorten verwelken oder stark geschwächt werden. Zu den sogenannten Wirtspflanzen gehören unter anderem Karotten, Kartoffeln, Blumenzwiebeln oder Tomaten. Drahtwürmer finden sich häufig in frisch angelegten Gemüsebeeten. Auch in Blumenkübeln- oder Töpfen können sie vorkommen, wenn die Erde zum Beispiel bereits mit Drahtwürmern vorbelastet war.
Auch wenn sie es in erster Linie auf die genannten Gemüsesorten abgesehen haben und für den Menschen unmittelbar keine Gefahr ausgeht, sollten sie Drahtwürmer bekämpfen. Die kleinen Larven haben die Eigenschaft, sogenannte Fraßgänge in Kartoffeln oder anderem Gemüse anzulegen. Oft finden sich dort Reste von Kot, so dass dieser aufgrund von Bakterien oder Pilzen zu Infektionen führen kann.
Im Garten können Sie Drahtwürmer bekämpfen, indem Sie vor allem im Herbst oder Frühjahr den trockenen Boden auflockern oder umgraben. Die Schädlinge fühlen sich vor allem im feuchten Erdreich wohl, so dass sie bei trockenen Bodenverhältnissen eher Schaden nehmen können. Wenn Sie die Tierchen nicht selbst einsammeln wollen, können Sie sie – einmal an der Oberfläche – auch den natürlichen Fressfeinden im Garten überlassen. Maulwürfe, Schlupfwespen oder Igel fallen unter anderem in diese Kategorie.
In der Landwirtschaft kann es helfen, den Boden mit Kalkstickstoff zu düngen. Drahtwürmer bekämpfen kann man damit zwar nicht zu 100%, aber es kann helfen, den Befall in Grenzen zu halten. Im Hochbeet etwa sollten Sie von Beginn an darauf achten, ob sich eventuell Drahtwürmer in der Erde befinden, welche durch bereits vorbelastete Blumenerde eingeschleppt wurden.
Wollen Sie dabei biologische Mittel anwenden, empfiehlt sich die sogenannte Kartoffelfalle. Hierbei schneiden Sie Kartoffeln in Scheiben und stecken diese Scheiben auf einen Holzspieß. Diesen Spieß lassen Sie dann hinab in die Erde, in der sich die gefährdeten Pflanzen befinden. Sollten sich an den Spießen Drahtwürmer befinden, können Sie die Drahtwürmer mitsamt den Kartoffeln entsorgen.
Auch Ringelblumen können eine Wirkung entfalten, da Drahtwürmer diese nicht mögen. Somit können Sie zumindest den Befall reduzieren.
Wenn Sie Drahtwürmer bekämpfen wollen, sollten Sie keine chemischen Mittel benutzen. Zunächst einmal ist ohnehin fraglich, wie gut diese Mittel wirken, da sich Drahtwürmer im etwas tieferen und feuchten Erdreich befinden. Außerdem besteht bei chemischen Mitteln immer die Gefahr, dass auch die eigentlich zu schützende Pflanze Schaden nimmt.
Vor allem dann, wenn es sich um zu verzehrendes Gemüse handelt, sollten Sie entsprechend vorsichtig sein und vielleicht doch lieber auf die natürlichen und biologischen Methoden oder auf eine ausreichende Prophylaxe setzen. Nichtsdestotrotz gibt es sogenannte Ködergranulate, die nach dem Ausbringen mit Erde abgedeckt werden.
Nematoden sind Fadenwürmer, die ebenfalls im Erdreich zu Hause sind. Von Fadenwürmern viele verschiedene Arten (mehrere Tausend). Sie sind nur einige Millimeter groß und erscheinen meist farblos bis weißlich. Allerdings muss man auch bei Fadenwürmern zwischen Nützlingen und Schädlingen unterscheiden, da einige Arten auch Pflanzen gefährlich werden können.
Es gibt spezielle Produkte, die Nematoden enthalten, welche für Drahtwürmer tödlich sind. Die Larven der Drahtwürmer dienen hierbei als Nahrungsquelle für die Nematoden. Auch so können Sie eine Verbreitung in den Griff bekommen.
Wenn Sie auf eine gute Ernte bei Kartoffeln hoffen wollen, sollten Sie Drahtwürmer bekämpfen. Denn gerade hierbei können sie zu großen Schäden und Ernteausfällen führen. Bei Trockenheit zum Beispiel suchen sie gerne die Feuchtigkeit der Kartoffel und fressen regelrechte Gänge ins Innere. Diese Kartoffeln sind dann nicht mehr zum Verzehr geeignet.
Insgesamt ist der Drahtwurm in Kartoffeln nur schwer zu bekämpfen – vor allem ohne chemische Mittel. Mit den bereits genannten Methoden lässt sich der Befall aber möglicherweise immerhin eindämmen.
Drahtwürmer sind lästige Plagegeister, die vor allem in der Landwirtschaft oder im heimischen Garten großen Schaden anrichten können. Will man Drahtwürmer bekämpfen, sollte dies recht zügig geschehen, damit der Befall nicht noch zunimmt. Vor allem Kartoffeln, Mais oder Tomaten sind gefährdet und oft Opfer der Tierchen.
Um den Befall einzudämmen, können Sie bei trockener Witterung und Jahreszeit den Boden umgraben und die Schädlinge so an die Oberfläche bringen. Kartoffelfallen können ebenfalls eine Methode sein, um den Befall zu reduzieren.