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ᐅ Krätzmilbe: Fiese Killermilbe in Aktion [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Die Krätzmilbe ist winzig klein und bohrt mit großem Eifer Gänge unter die Haut. Dort erfolgt die Eiablage. Davon bekommen Sie nicht viel mit. Erst wenn der Juckreiz einsetzt und sich die Milbengänge als feine Linien abzeichnen, wird deutlich, dass Sie schnell handeln sollten. Dieser Ratgeber macht Sie mit Grabmilben vertraut, verrät, woran die Milbe zu erkennen ist und klärt über Ansteckung und Verlauf der Krätze auf.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krätzmilbe gilt als Auslöser der Krätze, einer ansteckenden Hauterkrankung, welche Mediziner als Skabies bezeichnen.
  • Die Milben sind nur einen halben Millimeter groß und können mit bloßem Auge kaum erkannt werden.
  • In Deutschland infizieren sich jährlich etwa 8.000 Menschen mit Krätze. Dabei sind Personen jeden Alters betroffen. Hygiene spielt dabei nicht primär eine Rolle.

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Was ist eine Krätzmilbe?

Milben gehören den Spinnentieren an. Einige Milben sind Krankheitsüberträger. Verschiedene Milben stechen oder beißen. Wieder andere sondern Proteine ab, die als Allergieauslöser gelten. Neben den hier beschriebenen Krätzmilben werden zu dieser Gattung auch diese Arten gezählt:

 

Krätz- oder Grabmilben sind Parasiten, die sich in der Haut ihres Wirtes einnisten. Die Eiablage erfolgt in Bohrgängen, die in der Epidermis, der oberen Hautschicht, angelegt werden. Wenn die Milben schlüpfen, reagiert die Haut und es tritt starker Juckreiz auf. Krätzmilben vermehren sich, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen.

 

Die Charakteristik der Milben:

 

  • weniger als einen halben Millimeter groß und schwer zu erkennen
  • Körper halbkugelförmig und mit Dornen besetzt
  • Weibchen graben Gänge in die Haut und legen dort die Eier ab
  • Männchen leben auf der Hautoberfläche und begatten die Weibchen
  • erfolgt keine Behandlung, verlassen die Krätzmilben ihren Wirt nicht freiwillig

Wichtig: Ein Ausbruch von Krätze in Kindereinrichtungen, Schulen oder Altenheimen muss dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden.

 

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Krätzmilbe erkennen – darauf müssen Sie achten

Da sich ein 0,4 Zentimeter großer Parasit nicht mit bloßen Augen erkennen lässt, werden Sie den Befall zunächst nicht bemerken. Selbst die feinen dunklen und unregelmäßig verlaufenden Linien der Milbengänge sind nur schwer auszumachen. Kommt es zu einer Hautreaktion, lässt sich das Vorhandensein der Krätzmilbe an folgenden Anzeichen erkennen:

 

  • Blasenbildung (Stecknadelkopf-Größe)
  • Hautrötungen
  • Pusteln auf der Haut
  • Hautjucken

Ursachen von Krätzmilben

Die Grabmilbe treibt weltweit ihr Unwesen. Auch in Deutschland ist die durch die Milben ausgelöste Erkrankung deutlich auf dem Vormarsch. Sinken die Temperaturen, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches. Es wird vermutet, dass die Milben dann länger auf der Kleidung überleben kann.

 

Die Milben bewegen sich langsam fort und orientieren sich an Körpertemperatur und Geruch. Damit eine Übertragung stattfinden kann, ist ein intensiver und anhaltender Hautkontakt notwendig. Dieser muss fünf bis zehn Minuten anhalten. Interessant: Da Geschlechtsverkehr zu den Hauptursachen einer Ansteckung zählt, wird Krätze zu den sexuell übertragbaren Krankheiten gezählt. Die Ursachen von Krätze zusammengefasst:

 

  • intensiver Hautkontakt (mindestens fünf Minuten)
  • Zusammenleben in engen Räumen
  • Geschlechtsverkehr
  • Immunschwäche
  • Kontakt mit Kleidung oder Bettwäsche Betroffener
  • vernachlässigte Körperhygiene

Haustiere als Überträger

Auch Haustiere können mit Milben befallen sein. Wandern diese auf den Menschen über, können sie dort jedoch nicht überleben. Grabmilben überleben bis zu zwei Tage auf Decken oder Kleidung. Bei kurzen Umarmungen oder Händeschütteln ist eine Ansteckung kaum möglich.

 

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Krätzmilbe – Symptome

Nur die weiblichen Tiere spielen als Überträger der Krätze eine Rolle. Die männlichen Milben leben unbemerkt auf der Hautoberfläche und verursachen keine Beschwerden. Erste Symptome treten in der Regel erst einen Monat nach dem Befall auf:

 

  • Hautausschlag (hellrote Punkte, fünf bis zehn Millimeter groß)
  • Juckreiz, der sich nachts verschlimmert
  • Brennen auf der Haut
  • rotbraune Streifen (Milbengänge, häufig zwischen Zehen und Fingern)
  • Bläschenbildung

Durch wiederholtes Kratzen kann sich die Haut entzünden. Bleibt Krätze unbehandelt, entsteht ein großflächiger Ausschlag. Die geschilderten Symptome treten vermehrt an folgenden Körperstellen auf:

 

  • zwischen den Fingern
  • zwischen den Zehen
  • Ellenbogen
  • Achseln
  • Handgelenke
  • Knöchel
  • Brustwarzen
  • Genitalien

Bei Babys und Kleinkindern kann ein Milbenbefall auch im Gesicht, am Kopf oder in den Hand- und Fußflächen beobachtet werden. Wichtig: Die Symptome sind leicht mit Ekzem oder Allergien zu verwechseln.

Krätzmilbe Behandlung – so gehen Sie vor

Bereits bevor sich erste Symptome zeigen, können Betroffene andere Personen anstecken. Bleibt die Krätze ohne Behandlung, nimmt die Erkrankung einen chronischen Verlauf. Es besteht folglich dringender Handlungsbedarf. Die Milben werden nicht von selbst verschwinden, sondern sich immer weiter in Ihrem Körper ausbreiten. Meist kann die Diagnose bereits anhand der äußerlichen Erkennungszeichen gestellt werden.

 

Parasiten professionell abtöten

Von einer eigenmächtigen Behandlung sollten Sie absehen. Damit der Parasitenbefall bekämpft werden kann, müssen spezielle Lösungen auf die Haut aufgetragen werden. Die Präparate müssen auf den gesamten Körper einwirken und sollten möglichst erst nach 24 Stunden Einwirkdauer entfernt werden. Für die Abtötung der Parasiten kommen primär folgende Wirkstoffe infrage:

 

  • Benzylbenzoat
  • Permethrin
  • Ivermectin
  • Allethrin

Das Mittel der Wahl ist Permethrin. Der Wirkstoff ist in Creme enthalten, die sich einfach auf dem gesamten Körper verteilen lässt. Allethrin wird als Spray verkauft und ist eine Alternative, wenn Permethrin nicht vertragen wird. Ivermectin steht in Tablettenform zur Verfügung. Benzylbenzoat wirkt schnell, wird aber kaum verordnet, da sich die Anwendung aufwendig gestaltet.  Tipp: Für eine Ganzkörperanwendung werden 30 bis 60 Gramm Permethrin-Creme gebraucht.

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Krätzmilbe – Hausmittel

Wer von der Grabmilbe befallen ist, sollte schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen und sich die genannten Medikamente verschreiben lassen. Die Verwendung von Hausmitteln muss nicht ausgeschlossen werden, ist in diesem Fall jedoch keine alleinige Option. Begleitend zu den genannten Mitteln können Sie folgende Anwendungen ausprobieren:

 

Teebaumöl

Teebaumöl desinfiziert und kann die Wundheilung der Haut fördern. Das Öl kann täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Bei Juckreiz können Sie sich auch durch den Auftrag von Nelkenöl, Lavendelöl oder Rosmarinöl helfen.

 

Kamille

Kamille ist ein bewährtes Hausmittel zur Linderung von Entzündungen. Umschläge mit Kamillentee können Sie täglich anwenden.

Krätzmilbe Ansteckung – ist das möglich?

Krätze ist ansteckend – jedoch mit bestimmten Einschränkungen. Ein flüchtiger Kontakt wird dafür nicht ausreichen. Eine Ansteckung kann stattfinden, sobald die Krätzmilbe sich auf der Haut eines Betroffenen befindet. Dieser merkt in diesem frühen Stadium selbst nichts davon, ansteckend zu sein.

 

Solange die Milben auf der Haut aktiv sind, besteht eine akute Ansteckungsgefahr. Nach einer Behandlung mit den genannten Arzneimitteln sterben die Parasiten zuverlässig ab und bereits am Folgetag lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung sicher ausschließen.

 

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Krätzmilben vorbeugen – geht das?

Eine effektive Vorbeugung ist nicht möglich. Dies würde die komplette Abschottung von allen Mitmenschen bedeuten. Dennoch können Sie einiges tun, um einer Ausbreitung der Parasiten entgegenzuwirken:

 

  • intensiven Körperkontakt meiden
  • langärmlige und eng anliegende Kleidung tragen
  • Handtücher täglich wechseln
  • Bettwäsche täglich wechseln
  • Einmalhandschuhe tragen

Ist ein Befall aufgetreten, lässt sich die Ausbreitung der Milben durch folgende Maßnahmen eindämmen:

 

  • Einmalhandschuhe tragen
  • Kleidung täglich wechseln
  • intensive Körperhygiene betreiben
  • kontaminierte Bekleidung und Wäsche mindestens bei 60 Grad waschen
  • Kontaktpersonen mit Milbenmittel mitbehandeln

Fazit

Die Grabmilbe gilt als Überträger der Krätze, einer weltweit vorkommenden und hoch ansteckenden Hauterkrankung. Die Milben sind weit verbreitet und ihre Ausbreitung ist nicht allein eine Frage mangelnder Hygiene. Leben Menschen auf engem Raum zusammen, können sich die Milben ungehindert ausbreiten.

 

Die weiblichen Tiere graben Gänge in die obere Hautschicht und legen dort ihre Eier ab. Die damit verbundene Hautreaktion löst heftigen Juckreiz aus. Ein Befall sollte in jedem Fall ärztlich diagnostiziert und entsprechend behandelt werden. Hausmittel dienen in diesem Fall lediglich als Begleittherapie. Unbehandelt wird Krätze chronisch und die Milben verbleiben auf und unter der Haut.

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