
Die große Zitterspinne wird uns alle nun wieder häufiger besuchen kommen, wo die Tage wieder kürzer, kühler und feuchter werden. Für viele ist der Anblick dieser Spinnen mit ihren langen Beinen ein grauen, jedoch ist diese Spinne nicht nur ungefährlich, nein im Gegenteil ist sie sogar sehr nützlich, wenn es um andere lästige Insekten geht.
Dieses Exemplar ist eine Art der Spinnen, welche häufig mit dem ähnlich langbeinigen Weberknecht verwechselt werden. Die Herkunft dieser ist bis heute nicht abschließend geklärt und gilt als Kosmopolit. Es konnte jedoch beobachtet werden, dass sich diese Spinne in den gemäßigteren Temperaturen, welche in Europa herrschen, besser ausbreiten konnte als in den Tropen. In Europa komm diese Art vermehrt in den südlichen Regionen vor, hat sich jedoch von Dort bis zum Norden verbreitet und ist seither ein Gast in jedem Haushalt.
Anders als der Weberknecht besitz die große Zitterspinne Spinndrüsen und sind somit auch in der Lage, Spinnennetze zu spannen und andere Insekten einzufangen. Ein weiteres Merkmal was diese beiden unterscheidet ist dieser, dass unsere Spinne einen deutlich zweigeteilten Körper besitzt.
Der Name dieses Exemplars hat seinen Ursprung in einem interessanten Verhalten. Wird diese Spinne dadurch gestört, dass man das Netzt oder gar sie selbst berührt, dann schwingt diese heftig hin und her, sie zittert somit. Durch diese verhalten kann die Spinne potenzielle Fressfeinde verschrecken, da die Umrisse von ihr stark verschwimmen und die Feinde von ihrer Beute dadurch ablassen werden.
Diese spinne ist mit 7-10 Millimeter eher ein vergleichsweise kleines Exemplar. Sie sind grauweiß gefärbt, was an einigen Stellen durchsichtig erscheinen kann. Der Hinter Körper ist etwas zylindrisch geformt und besitzt eine bräunliche Zeichnung. Die Beine dieser Spinnen werden bis zu fünf Zentimeter groß werden, was diese sehr unproportional erscheinen lässt.
Anhand der sehr ausgeprägten Geschlechtsorgane der Männchen an den Fühlern, welche wie Boxhandschuhe wirken, sind diese sehr leicht auszumachen. Die Netze dieser Spinne weisen eher ein etwas unstrukturiertes Muster auf, bei welchem die Fäden kreuz und Quer verlaufen und so ein unruhiges Muster abgeben. Gehalten wird dieses Netz von zahlreichen Haltefäden. Anders als bei anderen Spinnen weisen die Fangfänden hier keine Leimtropfen für die Opfer auf. In diesem Netzt verharrt die Spinne dann mit dem Bauch nach oben, bis sich ein Insekt in die Falle verirrt hat.
Gerade zu den kälteren Jahreszeiten bevorzugt auch diese Spinne warme Innenräume und dadurch natürlich am liebsten di von Menschen bewohnten Räume, da diese geheizt sind. Am liebsten lassen sie sich hier in schwach beleuchteten oder auch komplett dusteren Ecken und Nischen nieder. Deshalb werden diese kleinen Krabbler meist unter Kommoden, hinter und auf Schränken oder anderen ruhigen und für uns schweren zugänglichen Orten gefunden.
Am meisten sind sie jedoch, ohne Zweifel, in Kellern zu finden, da es hier neben dem angenehmen Klima den positiven Nebeneffekt gibt, dass es viele Beute gibt, welche sich nur zu gern in die Netze verirren darf. Im freien trifft man diese Spinnen eher in Höhlen oder Felsspalten an.
Von dem großen Exemplar dieser Gattung, geht keinerlei Gefahr aus. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass es für viele Menschen ein grauen ist, die Wohnung mit Ihnen zu teilen. Es gibt auch etliche Menschen, die an Arachnophobie leiden und somit eine unvorstellbare Angst vor Spinnen haben, deshalb ist es schlichtweg inakzeptabel für diese Menschen, dass die Spinnen drinnen bleiben.
Für alle anderen Menschen jedoch kann dieses Tier sogar eine Bereicherung und ein Nutztier sein, wenn man es so ausdrücken mag. Die Spinnen sorgen durch Ihre Netze und ihr Fressverhalten nämlich dafür, das andere lästige Insekten verspeist werden. So können diese Spinne bei einem Trauermücke- oder Ostfliegenbefall auch dem lästigen Besuch von Mücken Abhilfe schaffen, welche so umweltbewusst sonst nur schwer möglich ist.
Sollten Sie einmal mit einem besonders starken Befall zu tun haben empfiehlt sich ein sogenanntes Anti-Spinnen-Spray. Dieses spezielle Mittel wirkt besonders schnell und schonend. Das Spray ist auf Wasserbasis produziert und enthält den Wirkstoff Permethrin, welches ein Insektizid ist. Dieses Mittel ist für Menschen unbedenklich jedoch für Spinnen gefährlich, weshalb Sie behandelte Bereiche bereits ab der ersten Anwendung meiden.
Sollten Sie trotz der praktischen Vorteile einer WG mit den Spinnen beschließen, diese loswerden zu wollen, gibt es folgende nützliche Hausmittel:
Der Geruch von Lavendel wird von diesen Achtbeinern als unangenehm empfunden, weshalb diese dann Bereiche meiden, die den Geruch verstreuen. Verteilen Sie hierzu einfach ein Bündel Lavendel in den Fensterbereichen und die Spinnen bleiben Ihren vier Wänden fern.
Sollten Sie den Geruch von Lavendel nicht ausstehen können, gibt es hier auch die Alternativen mit Minzölen oder auch Eukalyptusölen. Hierzu einfach das Öl mit Wasser verdünnen und mit einer Sprühflasche auf Fensterbänken und im Türbereich versprühen.
Auch bei Kastanien ist eine Abwehrreaktion zu beobachten. Der Vorteil von diesen ist, dass diese einen neutralen Geruch haben. Auch diese können in Fenster und Türbereiche verteilt werden. Eine noch bessere Wirkung sollte erzielt werden, wenn die Kastanien leicht geöffnet wurden. Auch der intensive Geruch der Zitrone vertreibt Spinnen im nu und hält diese wirkungsvoll fern.
Sollte sich diese Spinne bei Ihnen bereits eingelebt haben und Sie diese erst später entdecken, ist es am besten, diese einfach vorsichtig an einem Beim zu greifen und sie draußen auszusetzten. Sollten sich bei Ihnen allein bei dieser Vorstellung die Nackenhaare aufstellen, können sie auch ein Glas über die Spinne machen und wenn das Glas über der Spinne alles abschrankt, vorsichtig ein Blatt Papier unter dieses schieben. Anschließend können Sie dann alles gemeinsam, ohne die Spinne berühren zu müssen, nach draußen bringen, wo Sie das Glas einfach schnell hochnehmen und der Spinne draußen ein glückliches Leben schenken. Und keine Angst, die Spinne wird nicht, wie in etlichen Filmen gezeigt, plötzlich auf Sie zuspringen. Von dem bekannten Trick, die Spinne wegzusaugen ist jedoch abzuraten, da die Spinne dadurch in Ihrem Zuhause bleibt und lediglich im Staubsaugerbeutel wohnen wird, wo es durch das Lebensmittelangebot und die Dunkelheit ideal zum Nisten ist.
Große Zitterspinnen sind äußerst nützliche kleine Krabbler, welche andere lästige Insekten zuverlässig einfangen und uns somit im Haushalt helfen. Sie sind für den Menschen absolut ungefährlich und sorgen für eine ausgewogene Balance in der Tierwelt der Insekten. Nicht ohne Grund hat die Arachnologischen Gesellschaft dieses Exemplar 2003 zur Spinne des Jahres gemacht. Auf Grund dessen, hat sie definitiv ihre Daseinsberechtigung, nur sollte dieses Dasein nicht für alle zwingend, in der eigenen Wohnung stattfinden.