
Motten sind bekannte Schädlinge und in vielen deutschen Haushalten zu finden. Neben den bekannten Lebensmittel- und Kleidermotten verursacht vor allem die Getreidemotte große Schäden in privaten Haushaltsvorräten und auch in der Landwirtschaft. Es gibt allerdings glücklicherweise verschiedene Wege, um sie zu erkennen und effektiv zu bekämpfen.
Diese Mottenart stammt vermutlich ursprünglich aus Mexiko. In den vergangenen Jahrzehnten hat sie sich allerdings von Kontinent zu Kontinent über die ganze Welt ausgebreitet und ist inzwischen fast überall anzutreffen, wo es warm genug ist. Die Insekten sind recht anpassungsfähig, benötigen allerdings Temperaturen von mindestens 10 Grad Celsius zur Fortpflanzung und zum Überleben.
Um ihre Eier abzulegen, nutzen die Motten sämtliche Getreidearten, aber beispielsweise auch Reis und Hirse. Die 0,5 Millimeter großen Eier benötigen circa 14 Tage, bis aus ihnen die kleinen Larven der Motte schlüpfen. Diese fressen sich dann direkt in das Korn, an dem sie abgelegt wurden, hinein und höhlen es bis zu ihrer Verpuppung komplett aus. Bevor sie sich verpuppen, fressen sie außerdem ein kleines Loch in die Schale, durch welches die Motte nach dem Puppenstadium ins Freie gelangt. Die gesamte Entwicklung der meist in den frühen Sommermonaten schlüpfenden Motte dauert bei optimalen Bedingungen von 25 bis 29 Grad nur einen einzigen Monat. Umso kälter es wird, umso länger braucht die Motte allerdings auch, um sich zu entwickeln.
In kälteren Gefilden, wie etwa in Deutschland, kann die Motte nur in beheizten Räumen überwintern, weshalb sie vor allem in den kalten Monaten in den Speisekammern und Küchen von Wohnungen anzutreffen ist.
Die Falter sind 6 bis 10 Millimeter lang und erreichen eine Flügelspannweite von circa 18 Millimetern. Sie sind hell gräulich bis bräunlich, haben kein Muster und besitzen lange, spitze Vorder- und Hinterflügel. Diese sind zum Ende hin charakteristisch stark ausgefranst, wodurch sich die Motte gut von anderen Motten unterscheiden lässt.
Die Larven sind rötlich gelblich gefärbt und sind beim Schlüpfen aus den Eiern lediglich ein bis zwei Millimeter lang. Die Larven produzieren, bis sie ihr Korn verlassen, nur sehr wenige oder sogar gar keine Gespinste, wodurch sie sich von anderen Motten unterscheiden. Das von der Motte befallene Getreide ist dadurch erkennbar, dass es einen übelriechenden Geruch annimmt und sich zudem erhitzt.
Wie ihr Name bereits vermuten lässt, ist diese Mottenart vornehmlich in der Nähe von Getreidefeldern und Lagerungsstätten anzutreffen, da sie sich fast ausschließlich von Getreide ernährt. Dort vollzieht sich der gesamte Lebenszyklus des Insekts. Nach dem Schlupf sieht man die adulten Falter oft zu tausenden an den Wänden von Getreidelagern sitzen. Die Fraßschäden der Motten stellen eine ernstzunehmende Gefahr für landwirtschaftliche Betriebe dar. Zum Glück gibt es allerdings vielfältige Möglichkeiten, die Motten zu bekämpfen und mit der richtigen Lagerung des Getreides einem Befall vorzubeugen.
Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten findet man die Motte allerdings auch in den eigenen vier Wänden, wo sie Schutz vor der für sie tödlichen Kälte sucht. Speisekammern und Lebensmittel in der Küche, welche nicht absolut mottensicher verschlossen sind, werden dann oft zur Eiablage genutzt und damit für den Menschen ungenießbar.
Der Befall des Getreides durch die Motte führt zu großen wirtschaftlichen Schäden für die Betriebe, da durch die unscheinbaren Insekten Ernteausfälle von bis zu 50 % entstehen können. Neben dem reinen Fraßschaden sorgen der Kot und die Gespinste der Motten zudem für Verunreinigungen des übrigen Getreides und die entstehende Wärme begünstigt die Ausbreitung von Pilzen und Schimmel.
Auch der häusliche Befall von Lebensmitteln durch die Motte, kann zur kompletten Ungenießbarkeit des Essens führen. Von einem weiteren Befall der Lebensmittel ist dringend abzuraten, da die Insekten auch Krankheiten und Pilzwachstum übertragen und fördern können.
Für den Menschen an sich stellt die Motte allerdings keine Gefahr dar, denn sie hat keine Möglichkeit sich durch Gifte, Stachel oder ähnliches zu verteidigen.
Es gibt zum Glück viele verschiedene Methoden, um einen Befall durch die Motte zu bekämpfen oder vorzubeugen. In landwirtschaftlichen Betrieben empfiehlt sich eine Lagerung des Getreides bei einer Substratfeuchte von unter 9 %, da diese einem Befall entgegenwirkt. Ist ein solcher allerdings erst einmal eingetreten, wird auf chemischem Wege mit dem Kontaktinsektizid Pyrethrum gegen die Motten vorgegangen. Eine biologisch verträgliche Methode bieten Schlupfwespen, welche die natürlichen Feinde der Motten sind und deren Bestände drastisch dezimieren können.
Um einem häuslichen Befall vorzubeugen, empfiehlt sich die Lagerung von Lebensmitteln in luftdichten Behältnissen wie etwa Einweggläsern. Auch hier kann bei einer bereits vorhandenen Mottenpopulation mit Kontaktinsektiziden vorgegangen werden. Diese sollten jedoch nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden, da sie auch für den Menschen toxisch sind. Klebefallen bieten hier eine genauso effektive und wesentlich verträglichere Alternative.
Eines der wirksamsten Hausmittel gegen diese Art von Motten, ist das Reinigen von Oberflächen mit Essig, da dieser die Motten effektiv fernhält. Schlupfwespen können ebenfalls verwendet werden, um einen bereits bestehenden Bestand zu dezimieren. Außerdem gelten auch Lorbeerblätter als gutes Hausmittel, um die Motten zu verjagen.
Wie auch bei vielen anderen Insektenarten können Motten gut mit dem Geruch ätherischer Öle ferngehalten werden. Man kann sich ganz einfach selbst eine Mixtur aus beispielsweise Zitrusöl, Spülmittel und Wasser im Verhältnis 1:1:4 herstellen und mithilfe einer Sprühflasche Oberflächen und betroffene Areale einsprühen, um die Motten zu vertreiben.
Neben all diesen Methoden kann auch eine Kälte- beziehungsweise Wärmebehandlung helfen, die Insekten unschädlich zu machen. Ein starkes Lüften, zum Beispiel über Nacht, kann in den kalten Wintermonaten sehr empfehlenswert sein. Andersherum kann mit einem Föhn allerdings auch mit Hitze gegen die Motten vorgegangen werden.
Um gegen die Larven der Mottenart vorzugehen, empfiehlt sich vor allem Prävention. Der Geruch ätherischer Öle wirkt hier vorbeugend und sorgt dafür, dass sich Motten gar nicht erst ansiedeln. Gut verschlossene Glas-, Metall,- oder Plastikbehälter sorgen ebenfalls dafür, den Motten den Zugang zu potenziellen Eiablageplätzen wie Getreide zu verwehren.
Die Getreidemotte stellt für den Menschen körperlich zwar keine Gefahr dar, doch als Lebensmittelschädling ist sie durchaus eine Bedrohung für landwirtschaftliche Betriebe und den eigenen Vorratsbestand. Sie ist in der Lage, große Teile von Getreidebeständen zu vernichten, indem ihre Larven in die Körner eindringen und diese komplett aushöhlen. Ihr Kot und ihre Gespinste stellen ein zusätzliches Hygienerisiko dar.
Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, auf biologische und chemische Art gegen die Schädlinge vorzugehen oder einem Befall mit der richtigen Lagerung von Getreide und Lebensmitteln vorzubeugen. Auch simple Hausmittel wie ätherische Öle können hier von großem Nutzen sein.